Freiburg daheim weiter sieglos: 0:3 gegen Wolfsburg

Freiburg (dpa) - Durch seine chronische Heimschwäche hat der SC Freiburg vor dem entscheidenden Europa-League-Gruppenspiel den Sprung aus der Gefahrenzone der Fußball-Bundesliga verpasst.

Die zu Hause weiterhin sieglosen Breisgauer bleiben nach dem 0:3 (0:2) gegen den immer stärker auftrumpfenden VfL Wolfsburg auf Relegationsplatz 16 und konnten sich kein Selbstvertrauen für die Partie gegen den FC Sevilla am Donnerstag holen.

Trainer Christian Streich von einer „vollständig verkehrten Welt“, da die Breisgauer im Drei-Tage-Rhythmus spielen müssten, ein Verein wie der VfL hingegen eine komplette Woche zur Vorbereitung auf seine nächste Herausforderung nutzen könne.

„Wir haben das Spiel zu Beginn der ersten Halbzeit verloren“, stellte der verdrießlich dreinblickende Streich nach dem frühen Doppelschlag von Maximilian Arnold (8.) und Ivica Olic (11.) zurecht fest. Marcel Schäfer (90.+1) erzielte den lange überfälligen dritten Treffer für den erstarkten VfL. Nach nunmehr sieben Partien ohne Niederlage zählen die Niedersachsen zu den heißen Anwärtern auf einen Europapokalplatz im kommenden Jahr.

„Nach den Ergebnissen von gestern wollten wir auf den fünften Platz springen. Im Moment sieht es richtig gut aus, es wächst was zusammen. Wir sollten aber aufpassen, dass wir jetzt nicht zu viel träumen“, sagte VfL-Trainer Dieter Hecking im TV-Sender Sky und berichtete, er habe am Samstag das Abschlusstraining abgebrochen, weil sich seine Schützlinge lethargisch präsentierten.

Das taten auch die Freiburger am Sonntag in der Anfangsphase. Mittelfeldspieler Matthias Ginter war „ein bisschen sprachlos. Ich weiß nicht, wieso wir wieder so früh zwei Tore bekommen. Das Hauptproblem ist, dass wir uns immer wieder Konzentrationsfehler leisten am Anfang.“

Nach dem knappen Heim-Aus im DFB-Pokal gegen Bayer Leverkusen - Wolfsburg war mühsam gegen Ingolstadt weitergekommen - hatte Streich erstmals in dieser Saison zum zweiten Mal nacheinander die gleiche Startformation aufgeboten. Den giftigen und konterstarken Gäste fehlte Regisseur Diego wegen muskulärer Probleme, später musste noch Luiz Gustavo nach Leistenbeschwerden vorzeitig vom Platz.

Ersatz Arnold nutzte gleich die erste Chance. Eine flache Eingabe von Rechtsverteidiger Patrick Ochs konnte der 19-Jährige ungestört zu seinem schon fünften Saisontor eindrücken, weil Freiburgs Abwehrspieler Fallou Diagne einfach stehenblieb.

Nur drei Minuten später schloss Olic vor 22 800 entsetzten Fans ebenso unbedrängt eine feine Kombination nach Querpass von Luiz Gustavo ab. 60 Sekunden nach seinem siebten Saisontreffer verstolperte der kroatische Routinier zum Glück für die Hausherren eine Eingabe allein vor dem Tor. Beim spektakulären 5:2-Erfolg des VfL im März an gleicher Stelle hatte Olic doppelt getroffen.

Streich versuchte von der Seitenlinie aus, seine Akteure wachzurütteln und nahm den indisponierten Diagne nach 21 Minuten vom Feld. Doch nur eine Minute später hätte Slobodan Medojevic fast das 0:3 erzielt, der Serbe schoss aber am langen Eck vorbei. Zu diesem Zeitpunkt hätte die Partie bereits entschieden sein können.

Erst danach wurde der Gastgeber erstmals gefährlich und hatte Pech: Ein Tor von Gelson Fernandes zählte zu Unrecht wegen Abseits nicht, weil der Ball zuvor vom VfL kam. Robin Knoche hatte bei einem Klärungsversuch Mitspieler Luiz Gustavo angeschossen. Ginter (69.) und Kerk (88.) vergaben Freiburgs wenige Chancen nach der Pause.

Die Spieldaten:

Ballbesitz in %: 61,5 - 38,5

Torschüsse: 13 - 17

gew. Zweikämpfe in %: 43,8 - 56,2

Fouls: 11 - 16

Ecken: 4 - 7

Quelle: optasports.com