Heckings Serie als VfL-Coach hält: 6:0-Gala gegen Werder
Wolfsburg (dpa) - Die Wolfsburger Fußballfans hatten ihren Spaß. „Einer geht noch, einer geht noch rein“, sangen die VfL-Anhänger bei der 6:0 (2:0)-Gala gegen Werder Bremen.
Und es hätten tatsächlich noch mehr Treffer als das halbe Dutzend sein können, mit dem die Spieler des VfL Wolfsburg in einer Gala auf die Kritik des Trainers reagierten. Damit verlängerte sich zugleich Dieter Heckings Siegesserie gegen Werder Bremen. Mit dem Torfestival gewann Hecking auch das sechste Bundesliga-Spiel als VfL-Coach gegen die Bremer.
„Wir haben im richtigen Moment die Finger gehoben“, sagte der VfL-Coach nach dem spektakulären Sieg. Wolfsburg ging vor 30 000 Zuschauern durch ein Eigentor von Alejandro Galvez in der 11. Minute in Führung. Danach trafen Max Kruse (44., 87.), Vieirinha (56.), Josuha Guilavogui (67.) und Bas Dost (78.).
Die daheim noch ungeschlagenen Wolfsburger festigten mit dem Sieg ihren dritten Platz in der Tabelle, während die erschreckend schwachen Bremer im unteren Drittel feststecken. „Das war ein hochverdienter Sieg für Wolfsburg“, sagte Werder-Coach Viktor Skripnik: „Leider war heute Werder Bremen hier zu Gast.“
Die Wolfsburger waren nach der scharfen Kritik des Trainers und von Manager Klaus Allofs nach der Niederlage in Mainz von Beginn an dominierend. Die Gastgeber drückten den Gast aus Bremen fast durchgehend in die eigene Hälfte und erarbeiteten sich reichlich Torchancen.
Eine ganz starke Leistung zeigte Marcel Schäfer. Der Routinier spielte für Ricardo Rodriguez, der wegen eines Trauerfalls in der Familie fehlte, und überzeugte als Linksverteidiger. Vor allem seine Flankenläufe und Kopfballvorlagen beeindruckten. „Wir wissen, was wir an Marcel haben“, lobte Hecking.
Die ersten Chancen nach Schäfer-Flanken blieben zunächst ungenutzt. Die Treffer fielen dann durch ein Eigentor nach Christian Träschs Flanke sowie einen Kopfball von Kruse, der einen Freistoß von Vieirinha nutzte.
Erst nach dem Wechsel verwertete Vieirinha eine erneut schöne Schäfer-Flanke und erzielte mit dem Fuß die Entscheidung zugunsten der Gastgeber. „Das dritte Tor war der Punkt“, analysierte der Werder-Coach.
Danach war es tatsächlich noch leichter für den VfL. Zugabe waren der Treffer von Guilavogui nach Flanke des ebenfalls eingewechselten Andre Schürrle und Bas Dosts Treffer nach Kruse-Vorarbeit. Den Abschlusstreffer erzielte Kruse nach Vorarbeit von Schürrle. Die Bremer kamen hingegen zu keinen echten Torchancen.
Wolfsburgs Abwehrchef Naldo hatte nicht viel zu tun und konnte genießen, dass sich sein Vertrag am Samstag um ein Jahr verlängert hat. Ausgerechnet gegen seinen ehemaligen Verein absolvierte der 33 Jahre alte Verteidiger das 20. Pflichtspiel der laufenden Saison, wodurch eine Klausel in seinem Kontrakt wirksam wurde.
Auch im Vorfeld des Spiels in Wolfsburg waren die verschärften Sicherheitsvorkehrungen nicht zu übersehen. Es gab eine „erhöhte Präsenz der Polizei“, sagte Wolfsburgs Manager Klaus Allofs. Einige Beamte trugen Maschinenpistolen. Zudem waren die Einlasskontrollen nach der Absage des Fußball-Länderspiels in Hannover durch den Sicherheitsdienst des VfL verschärft worden. Autos, die auf den VIP-Parkplatz fuhren, wurden durchsucht. Die Zuschauer wurden abgetastet. Vor dem Stadion bildeten sich lange Schlangen, die sich aber rechtzeitig zum Anpfiff auflösten.
Spieldaten:
Ballbesitz in %: 64,7 - 35,3
Torschüsse: 21 - 9
gew. Zweikämpfe in %: 57 - 43
Fouls: 12 - 8
Ecken: 7 - 3
Quelle: optasports.com