Hertha freut sich auf Bayern - Null-Punkte-Schalker leiden

Berlin (dpa) - Der dritte Ligasieg hat Pal Dardai und seine Herthaner mutig gemacht. „Wir wollen natürlich ungeschlagen bleiben“, erklärte der Berliner Cheftrainer bereits mit Blick auf das kommende Spitzenspiel am Mittwoch beim FC Bayern.

Foto: dpa

Beim 2:0 gegen Schalke 04 am 3. Spieltag der Fußball-Bundesliga konnte der Hautpstadtclub erneut beweisen, dass er mit seinen Mitteln auch einem eigentlich besseren Gegner heftig zusetzen kann. Mit Topfitness, einer riesigen Laufbereitschaft und viel Aggressivität verschaffte sich Hertha nach 60 Minuten Ausgeglichenheit den entscheidenden Vorteil.

Mit neuen Zählern geht es nun nach München, während die Null-Punkte-Schalker nun gegen Köln die Sieglosigkeit beenden wollen. „Wir müssen die Kräfte wieder bündeln“, forderte Kapitän Benedikt Höwedes: „Wir machen uns jetzt nicht verrückt. Ich bin trotzdem der Meinung, dass wir auf gutem Weg sind und eine gute Mannschaft haben“, ergänzte der Weltmeister. Erst einmal aber leidet Königsblau ohne Punkt und ohne Tor in der Liga. Treffer von Mitchell Weiser und Valentin Stocker sorgten am Sonntag für den 2:0 (0:0)-Sieg der Berliner gegen den Erzrivalen aus Gelsenkirchen.

„Ich glaube wir sind Zweiter, oder?“, fragte Torschütze Weiser etwas ungläubig. Der Ex-Münchner kündigte an: „Es ist erst der Anfang, wir haben noch viel vor.“ Mit Verzögerung sangen die angesichts des Startrekords ungläubigen Hertha-Fans: „Zieht den Bayern die Lederhosen aus.“ Dardai blieb realistisch: „Wenn sie einen guten Tag haben, haben wir schlechte Chancen. Du brauchst auch Glück.“ Über Twitter wurde die „alte Dame“ schon etwas kesser: „Na, @FCBayern?! Zittert ihr schon vor Mittwoch?!“

Die Berliner ließen gegen die nach der Europacup-Reise nicht so spritzig wirkenden Schalker nie nach und zwangen den Gegner zu Fehlern. Ein fahrlässiger Ballverlust von Neuzugang Benjamin Stambouli nahe der eigenen Eckfahne ermöglichte Hertha-Verteidiger Peter Pekarik die Eingabe: Weiser hämmerte den Ball vor 49 251 Zuschauern im Olympiastadion aus 13 Metern ins Schalker Tor (63.). Dann knöpfte Per Skjelbred den ebenfalls neu verpflichteten Nabil Bentaleb den Ball ab. Weiser schickte Stocker auf die Reise und der Schweizer traf (74.). „Wir haben sehr konzentriert gespielt und das wichtige Führungstor geschossen“, sagte Stocker.

Auch der in die Startelf zurückgekehrte Schalker Stürmer Klaas-Jan Huntelaar konnte in Berlin nichts bewirken. „Es was ein ausgeglichenes Spiel. Aber die Fehler werden bestraft“, betonte der Niederländer. So konnte das Team von Trainer Markus Weinzierl den 1:0-Sieg in der Europa League bei OGC Nizza nicht nutzen. „Wenn du zweimal den Gegner so einlädst, ist es schwer, etwa mitzunehen“, sagte der neue Schalke-Coach.

Nach der Pause kam der Ukrainer Jewhen Konopljanka bei Schalke für Breel Embolo. Bei Hertha musste Vladimir Darida zehn Minuten später verletzt raus. Ein scharfer Schuss von Nabil Bentaleb hatte den Slowaken aus kurzer Distanz unglücklich am linken Fuß getroffen. „Es sieht nicht gut aus“, berichtete Dardai. Eine Untersuchung soll noch die Schwere der Sprunggelenkverletzung feststellen.

Dass dann Ersatzmann Stocker mit zum Matchwinner wurde, sieht Dardai als einen mit entscheidenen Grund für den neuen Höhenflug. Bei Hertha seien nun auch die Ersatzspieler („ein komisches Wort“) in der Lage, sofort zu helfen. „Er musste sehr viel schlucken, weil Darida bei uns eine Macht ist. Er war enttäuscht. Aber jetzt kommt er vorbildlich zurück“, sagte der Hertha-Trainer zu Stocker.