Bundesliga Hoffenheim wie aus einem Guss: Leipzig mit 4:0 düpiert

Sinsheim (dpa) - Ralph Hasenhüttl hielt sich erst gar nicht lange mit der Schlappe von RB Leipzig auf und beendete nach wenigen Sätzen sein Statement bei der Pressekonferenz.

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Gleich nach dem 0:4 (0:1) bei 1899 Hoffenheim am Samstag in der Bundesliga ging bei den Sachsen der Blick Richtung Champions League. „Wir waren heute kein ebenbürtiger Gegner und haben es nicht gut gemacht“, sagte Hasenhüttl. „Das sagt für Mittwoch gar nichts“, betonte Mittelfeldspieler Stefan Ilsanker vor dem so wichtigen letzten Gruppenspiel gegen Besiktas Istanbul.

Wie befreit wirkte hingegen die Mannschaft von Julian Nagelsmann, die sich nach dem vorzeitigen K.o. in der Europa League ganz auf den Liga-Alltag konzentrieren kann. Mit einem sehenswerten Befreiungsschlag aus der Krise brachten die Kraichgauer den Bayern-Jägern aus Leipzig die vierte Saisonniederlage bei.

U21-Europameister Nadiem Amiri (13. Minute), zweimal Nationalspieler Serge Gnabry (52./62.) und Mark Uth (87.) mit seinem siebten Saisontreffer erzielten die Tore vor einem begeisterten Publikum. Leipzigs Rückstand zum FC Bayern München vergrößerte sich damit auf sechs Punkte.

Nach dem vorzeitigen Europa-League-K.o. und der Lehrstunde in Hamburg zeigten sich die Kraichgauer wie verwandelt und schafften wieder den Anschluss an die Spitzengruppe. „Heute waren wir ungeduldig, überhastet und nicht so souverän“, räumte Hasenhüttl ein.

Während bei Hoffenheim der 20 Jahre alte Stefan Posch souverän die Rolle des gesperrten Abwehrchefs Kevin Vogt übernahm, gerieten Leipzigs junge Innenverteidiger Ibrahima Konaté (18 Jahre) und Dayot Upamecano (19) ohne Kapitän Willi Orban schnell ins Schwimmen.

Nach einem starken Spielzug über Dennis Geiger und Pavel Kaderabek ließ Lukas Rupp den Ball zu Amiri prallen, der aus spitzem Winkel die Führung erzielte. Die Szene war Spiegelbild einer Partie mit enormer Spielfreude - ein Genuss für die 28.299 Besucher in der nicht ganz ausverkauften Sinsheimer Rhein-Neckar-Arena.

Den Nagelsmännern war nichts anzumerken von der „Ergebniskrise“, die der Chefcoach selbst ausgerufen hatte. Das 1:3 bei Sporting Braga und das 0:3 beim Hamburger SV hatten die Hoffenheimer bestens weggesteckt. Kaderabek prüfte nach einer halben Stunde mit einem Direktschuss Leipzigs Keeper Peter Gulacsi. „Der Sieg tut uns sehr, sehr gut“, bilanzierte Nagelsmann später. „Das Spiel sollte Ansporn und Vorbild für uns sein.“

Leipzigs Timo Werner hatte gegen den wiedergenesenen Benjamin Hübner einen schweren Stand. Das Duell der Nationalstürmer mit Sandro Wagner war ohnehin ausgefallen, da der Hoffenheimer Angreifer verletzt fehlte. Trainer Ralph Hasenhüttl brachte zu Beginn der zweiten Halbzeit Stefan Ilsanker und Bruma, sein Team tat sich aber weiter schwer beim Versuch, hinter die Fünferkette der TSG zu kommen.

Dagegen überlistete Kevin Akpoguma auf der Gegenseite mit einem hohen Ball aus der eigenen Hälfte die Defensive von RB: Der einsame Gnabry hatte keine Mühe, an Gulacsi vorbei zum 2:0 einzuschieben. Kurz darauf nahm die Bayern-Leihgabe kurz hinter der Mittellinie Maß und düpierte den Gäste-Torhüter - ein Traumtor für den lange verletzten Angreifer.