HSV-Heimkrise hält an: 1:1 gegen Hoffenheim

Hamburg (dpa) - Gut gespielt, aber wieder kein Heimsieg: Die Bundesliga-Profis des Hamburger SV mussten von ihrem Trainer Josef Zinnbauer aufgebaut werden.

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„Die Mannschaft hat wieder einen Schritt nach vorn gemacht, immerhin ist Hoffenheim die beste Kontermannschaft der Bundesliga“, sagte Zinnbauer nach dem 1:1 (1:1) gegen Bayern-Verfolger 1899 Hoffenheim. „Wir können richtig zufrieden sein“, lautete das Fazit des HSV-Trainers trotz des seit einem halben Jahr andauernden Heimfluchs.

Die TSG ist nach acht Spieltagen weiter unbesiegt, büßte aber weiteren Boden auf den Spitzenreiter aus München ein und konnte die direkten Konkurrenten nicht abschütteln. Anthony Modeste (15.) brachte die Kraichgauer in Führung, Pierre-Michel Lasogga (34.) traf zum verdienten Ausgleich.

Der erste Heimsieg seit dem 4. April gelang den Hamburgern jedoch trotz guter Chancen nicht, mit sechs Punkten verbesserte sich der HSV zumindest auf den Relegationsplatz. „Es ist schön, dass ich der Mannschaft helfen konnte, aber wir hätten lieber drei Punkte geholt“, sagte Lasogga. Er befand, die Mannschaft zeige seit dem 0:0 gegen den FC Bayern eine Tendenz nach oben. Auch Lasogga zeigt nach langer Verletzungszeit deutliche Tendenz nach oben.

Der genesene, aber nicht glänzende Kapitän Rafael van der Vaart stellte im TV-Sender Sky fest: „Ich denke, dass wir gezeigt haben, dass wir auf einem super Weg sind, alle zusammen.“ Zwei Wochen nach dem 1:0 in Dortmund war den Hamburgern das neue Selbstvertrauen nach dem ersten Saisonsieg in der Anfangsphase anzumerken.

Allerdings war der HSV in der Abwehr häufig zu offen, schon den zweiten Konter nutzten die Gäste. Pirmin Schwegler passte steil auf Modeste, und der Franzose schob Torhüter Jaroslav Drobny den Ball zu seinem dritten Saisontor durch die Beine. Drobny verhinderte bei einem Kopfball von Niklas Süle (21.) sogar das 0:2.

Im Gegenzug besaßen van der Vaart (22.) und Nicolai Müller (23.) gegen Hoffenheims gut reagierenden Schlussmann Oliver Baumann die bis dahin besten Chancen der Hanseaten, die den Schock des Rückstandes damit abgeschüttelt hatten. Zwar waren die Hausherren fußballerisch und von der Spielanlage unterlegen, machten dies aber mit Energie und Einsatz wett. Nach einer Balleroberung von Müller und Pass von Tolgay Arslan schoss der bis dahin nicht in Erscheinung getretene Lasogga nervenstark zu seinem zweiten Saisontreffer ein.

Bei einem Kopfball von Heiko Westermann, der knapp vorbeiflog, war vor 49 003 Zuschauern sogar die Pausenführung möglich (43.), auf der anderen Seite rettete Drobny das 1:1 gegen den frei stehenden Tarik Elyounoussi (45.+1). „Ein bisschen trauere ich der ersten Halbzeit hinterher“, gestand Hoffenheims Trainer Markus Gisdol. Den Nimbus der Unbesiegtheit werde man sicher irgendwann verlieren, insgesamt würde sein Team aber stabiler als in der Vorsaison auftreten. Aus einem Pfostenknaller von Roberto Firmino aus 25 Metern (55.) hätte die TSG noch mehr machen können.

Der HSV wurde besser und Lasogga scheiterte erst an Baumann (64.) und setzte dann einen Freistoß haarscharf neben den Pfosten an das Außennetz (66.). Ein 20-Meter-Knaller des Ex-Herthaners ließ die Torlatte erzittern (79.). Zoltan Stieber (83.) besaß die nächste Chance, brachte den Ball aber ebenfalls nicht an Baumann vorbei (83.). Auf der Gegenseite hätte sich das fast gerächt, als ein Schlenzer von Elyounoussi nur hauchdünn vorbeiflog (85.).

„Wir haben wieder einen Punkt auf dem Konto, auch wenn wir wissen, dass wir in der zweiten Halbzeit besser hätten spielen können“, sagte Kapitän Andreas Beck. „Ich denke, nach den 90 Minuten kann man hier sehr gut mit einem Punkt leben“, sagte Stürmer Kevin Volland und betonte: „Wir haben uns grundsätzlich nie als Bayern-Jäger gesehen.“

Die Spieldaten:

Ballbesitz in %: 58,8 - 41,2

Torschüsse: 17 - 9

gew. Zweikämpfe in %: 54 - 46

Fouls: 16 - 24

Ecken: 5 - 2

Quelle: optasports.com