4:0 gegen Köln Kevin Vollands Doppelpack ebnet Bayers Sieg

Leverkusen (dpa) - Endlich durften die Profis von Bayer Leverkusen mit Herzenslust vor ihren Fans hüpfen. Mittendrin: Kevin Volland. Vor allem ihm haben die Fußballer des Werksclubs das Ende der Frustphase zu verdanken.

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Beim 4:0 (3:0) gegen den SC Freiburg gelang dem 25-Jährigen mit den Treffern zum 1:0 in der 21. und zum 3:0 in der 34. Minute der vierte Bundesliga-Doppelpack seiner Karriere.

Mit Schlappen an den bloßen Füßen stand Volland dann Rede und Antwort: „Der Doppelpack tut einfach gut.“ Es war sein erster in der Liga für Bayer - und ein wichtiger. Denn noch ein Misserfolgserlebnis hätte die Psyche intensiver belastet. Und trotzdem war der ehemalige Hoffenheimer nicht total happy - weil, und das war eine ehrliche Volland-Aussage - er und seine Mitstreiter „uns in der Vergangenheit auch in die Tasche gelogen haben“, wie er im TV-Sender Sky offenbarte.

„Wir haben geglaubt, dass wir mit unserer Qualität locker Spiele gewinnen können.“ Diesen Befund galt es zu widerlegen. Es gelang, weil das Team des neuen Trainers Heiko Herrlich den Kampf als Erfolgsgrundlage wiederentdeckte. Und das Abschalten der Gedanken: „In den letzten drei Spielen habe ich zu viel nachgedacht“, sagte Volland.

Vor 26 232 Zuschauern in der BayArena war es damit vorbei, speziell bei Vollands 1:0: „Ich habe einfach draufgehauen“, sagte er über seinen fulminanten Schuss. Charles Aránguiz (29.) und Julian Brandt (86.) machten den ersten Bayer-Heimsieg seit dem 11. Februar (3:0 gegen Eintracht Frankfurt) perfekt.

Das sei nur ein erster Schritt gewesen, meinte Spielführer Lars Bender. Denn eines ihm war klar: „Wir standen ein bisschen mit dem Rücken zur Wand.“ Wohl wahr: So schlecht, mit einem Zähler und 4:8 Toren, war Bayer noch nie gestartet. Dass Lars zusammen mit seinem Bruder Sven als erstes Zwillingspaar seit den Schalkern Halil und Hamit Altintop vor zehn Jahren gemeinsam in der Liga auf dem Platz stand, sei indes nur ein schöner Nebeneffekt gewesen, meinte Lars Bender.

„Ein großer Schritt in die richtige Richtung“ - das war die Erkenntnis für Heiko Herrlich, dessen Negativserie beendet wurde: Vor dem Erfolg gegen Freiburg war dem 45-Jährigen saison- und vereinsübergreifend in 13 Erstligapartien kein Sieg mit seinen Mannschaften gelungen.

Mit bedrückter Miene bewertete Freiburg-Coach Christian Streich das vierte Spiel ohne dreifachen Punktgewinn: „Wir haben die Linie zwischen den einzelnen Mannschaftsteilen nicht gut zugekriegt.“ Offensiv gab es extrem wenig. Symptomatisch: Marco Terrazzino, 2,5-Millionen-Euro-Zugang aus Hoffenheim, vergab die Chance zum 1:3 (47.) kläglichst. Und nun, Herr Streich? „Müssen wir schauen, dass wir eine gewisse Stabilität und Kreativität entwickeln.“ Eines ist ihm aber am wichtigsten: „Ruhig bleiben.“