Köln im Aufwind - 1:0-Erfolg gegen Freiburg

Köln (dpa) - Mit seinem Zaubertor in der 89. Minute machte Lukas Podolski ganz Köln völlig jeck. Die FC-Fans unter den 45 500 Zuschauern im WM-Stadion von 2006 stimmten Karnevalslieder an und auch das beliebte „Nie mehr zweite Liga“ durfte nach dem 1:0 (0:0)-Sieg gegen den SC Freiburg nicht fehlen:

Der 1. FC Köln ist mit nun 29 Punkten auf dem besten Weg, eine weitere Saison in der Beletage des deutschen Fußballs zu sichern. Freiburg (37 Zähler) darf trotz der sechsten Auswärtsniederlage 2010/2011 weiter mit einem internationalen Startplatz liebäugeln.

Nach seinem zehnten Saisontreffer, der dem FC den fünften Heimsieg nacheinander bescherte, kletterte Podolski über den Zaun zu seinen Anhängern, ließ sich feiern und machte den Animateur. „Man sieht, dass wir als Mannschaft zusammengewachsen sind“, hielt er fest, als die Begeisterungswogen abgeebbt waren. Und den wachsenden Punkteabstand auf Relegationsrang 16 befindet er „momentan für gut“.

Es war ein hartes Stück Arbeit und nicht ganz so begeisternd wie bei den FC-Heimerfolgen über die Bayern (3:2) und gegen Mainz (4:2). Beim Wiedersehen des neuen Kölner Sportdirektors Volker Finke mit seiner „alten Liebe“ Freiburg hatten die Gäste trotz erstaunlicher Zurückhaltung in der Offensive „die Torchancen, die man in einem Auswärtsspiel braucht“, wie Trainer Robin Dutt konstatierte.

Für ihn und seinen FC-Kollegen Frank Schaefer wurde es ein Aufstellungs-Roulette. Bei den Gastgebern fehlten fünf Stammkräfte, Dutt musste sogar sechs Ausfälle verkraften. Die Kölner begannen mit Elan und waren drückend überlegen - nur die Treffer fehlten. Torjäger Milivoje Novakovic hätte die Partie praktisch allein entscheiden können: Zwei Großchancen (13./21.) ließ er ungenutzt und scheiterte in der 27. Minute am Pfosten. „Wir hätten führen können oder sogar müssen“, meinte Schaefer.

Die FC-Dominanz hielt auch nach dem Wechsel mit zwei guten Möglichkeiten durch Podolski (49./50.) an. Finke, von 1991 bis 2007 Trainer in Freiburg, erlebte auf der Tribüne einen schwachen Auftritt seines ehemaligen Clubs. Ein Flachschuss von Johannes Flum (58.) verfehlte das FC-Tor nur knapp - das blieb für lange Zeit die einzige Gäste-Chance in den zweiten 45 Minuten, ehe Torjäger Papiss Demba Cissé (76.) traf. Doch Schiedsrichter Christian Dingert verweigerte zu Dutts Unverständnis dem vermeintlichen Tor die Anerkennung.

In der Schlussphase wurde es dramatisch. Zunächst verfehlte Novakovic per Kopf knapp das Gästetor (79.), noch in der gleichen Minute hatte Anton Putsila das 1:0 für Freiburg auf dem Fuß. Für Köln vergab Christian Clemens (86.) bei einem Flachschuss vorzeitig den möglichen „Dreier“. Dann kam die „Poldi“-Show: Mit seinem herrlichen „Lupfer“ führte er die Entscheidung herbei. Am Ende hatte Köln noch Glück: Cissé vergab in der Nachspielzeit noch die Chance zum 1:1.