Mainz schafft Heimsieg gegen Nürnberg
Mainz (dpa) - Die „Himmelsstürmer“ des FSV Mainz 05 haben nach ihrem zwischenzeitlichen Tiefflug endgültig wieder Auftrieb bekommen und steuern dank eines 3:0 (1:0) gegen den 1. FC Nürnberg wieder in Richtung Tabellenspitze.
Vor 20 300 Zuschauern im ausverkauften Bruchwegstadion erzielten Jung-Nationalspieler André Schürrle in der 27. Minute, Nikolce Noveski (54.) und „Edel-Joker“ Sami Allagui (86.) die Tore zum 10. Sieg im 14. Saisonspiel. „Heute haben Geduld und Wille den Ausschlag gegeben. Ich bin froh, dass wir die Energie auf den Platz gebracht haben, um starke Nürnberger zu besiegen“, sagte FSV-Trainer Thomas Tuchel.
Mit 30 Punkten bleiben die Mainzer erster Verfolger von Tabellenführer Borussia Dortmund (34), der Borussia Mönchengladbach empfängt. „Wir waren nie weg, das war nur ein Gefühl von einigen Leuten. Wir haben nur ein paar Spiele knapp verloren. Das kann Mainz passieren. Es macht riesigen Spaß. Wir wollen noch ein bisschen da oben bleiben“, frohlockte FSV-Manager Christian Heidel. Nürnberg befindet sich mit 18 Zählern als Zehnter dagegen im Niemandsland der Fußball-Bundesliga. „Wir müssen uns an die eigene Nase fassen. Wir haben uns selbst um den Lohn gebracht“, befand „Club“-Coach Dieter Hecking.
Entgegen seiner sonstigen Gewohnheit baute Tuchel sein Team nicht um, sondern schickte die gleiche Formation wie zuletzt beim 3:2-Sieg in Mönchengladbach auf das Feld. Trotz des Erfolgserlebnisses vor Wochenfrist, mit dem der Tabellenzweite seine Negativserie von vier Pflichtspiel-Niederlagen nacheinander beendet hatte, fanden die Hausherren nur schwer in die Partie. Nürnberg machte die Räume geschickt eng und ließ die Mainzer kaum zur Entfaltung kommen.
Die ersten Möglichkeiten verbuchten dann auch die Gäste durch Mike Frantz. Zunächst scheiterte der Mittelfeldspieler der Franken am gut reagierenden Mainzer Schlussmann Christian Wetklo (10.), dann zielte er aus etwa 20 Metern etwas zu hoch (21.). Die 05er hatten zwar optisch mehr vom Spiel, zu durchdachten Offensivaktionen fanden sie zunächst jedoch nicht.
Die Führung fiel daher fast zwangsläufig nach einem Standard. Eine Ecke von Christian Fuchs verlängerte der aufgerückte Linksverteidiger Malik Fathi und Schürrle staubte aus Nahdistanz zu seinem sechsten Saisontor ab. Der 20-Jährige beendete damit nach 313 Minuten die Mainzer Tor-Flaute vor heimischer Kulisse. Den letzten FSV-Treffer im Bruchwegstadion hatte ebenfalls Schürrle am 2. Oktober beim 4:2 gegen 1899 Hoffenheim erzielt.
Ein ruhender Ball war dann auch Ausgangspunkt für das 2:0. Einen Freistoß von Fuchs leitete Schürrle per Hacke weiter; Noveski grätschte den Ball ins Netz. Für den Mainzer Kapitän, der kurz zuvor nach einem absichtlichen Handspiel auch Rot statt Gelb hätte sehen können, war es der erste Treffer in dieser Spielzeit.
Mit der sicheren Führung im Rücken kontrollierte der FSV fortan die Partie. Nach einer Strafraum-Attacke von „Club“-Kapitän Andreas Wolf an Schürrle (57.) verwehrte Schiedsrichter Peter Gagelmann (Bremen) den fälligen Elfmeter. Die Nürnberger spielten trotz des klaren Rückstandes tapfer nach vorn, doch mehr als ein Lattenkopfball von Jens Hegeler (72.) sprang nicht heraus. Allaguis herausragendes Solo mit abschließendem Lupfer zum Endstand krönte den am Ende gelungenen Mainzer Abend.