Nürnberg rettet Punkt: 2:2 bei Ex-Trainer Hecking

Wolfsburg (dpa) - Timmy Simons und Per Nilsson haben ihren ehemaligen Trainer die Laune gehörig verdorben.

Der im Dezember zum VfL Wolfsburg gewechselte Fußball-Lehrer Dieter Hecking sah erschrocken zu, wie sein ehemaliges Team in einem fast schon verlorenen Bundesligaspiel per Doppelschlag der beiden Defensivspieler (61. und 66. Minute) noch ein 2:2 (0:2) holte. „Natürlich war das ein besonderes Spiel“, gab der angesäuerte Hecking zu: „Aber während der 90 Minuten denkt man ganz wenig daran.“

Ausgerechnet einer von Heckings ehemaligen Lieblingsspielern gab das Signal zur Wende. Simons gelang ein tolles Tor aus gut 25 Metern. „Dass er von so weit weg ein Tor schießen kann, wusste ich auch nicht“, sagte der ehemalige Nürnberger Coach zum Treffer des Belgiers: „Das Tor gönne ich ihm heute nur bedingt.“

Simons spielte die Besonderheit der Partie herunter. „Wir wollen immer punkten, da ist es egal, ob es gegen den ehemaligen Trainer geht“, kommentierte der Routinier. Dem Antreiber aus dem defensiven Mittelfeld der Nürnberger war wichtiger: „„Wir sind in der zweiten Hälfte zusammengerückt. Wir haben das Spiel gedreht nach einer nicht so guten ersten Halbzeit.“

Nach der Halbzeitführung durch Diego (2.) und Ivica Olic (27.) sahen die Wolfsburger wie die sicheren Sieger aus. Doch während die Nürnberger sich entschlossen, noch einmal alles zu versuchen, und Hecking-Nachfolger Michael Wiesinger die Offensive umstellte, zogen sich die Gastgeber zurück.

Nürnberg liegt nach dem achten ungeschlagenen Spiel als Tabellenelfter mit 35 Punkten elf Zähler vor dem Relegationsplatz und nur noch vier Zähler hinter einem Europapokalplatz. „Wir denken nur von Spiel zu Spiel“, sagte Simons zu den Ambitionen seines Teams.

Der VfL, der Hecking kurz vor Weihnachten aus Nürnberg geholt hatte, stagniert hingegen weiter. Wolfsburg ist mit 32 Punkten Zwölfter und liegt damit weiterhin weit hinter den Vorstellungen der Volkswagen-Bosse zurück. „Wir haben wieder einmal einen leichten Knacks nach den Gegentoren bekommen“, sagte Patrick Helmes, der nach überstandenem Kreuzbandriss sein Saison-Debüt in der Wolfsburger Startelf gefeiert hatte.

Der Ex-Nationalspieler bildete mit Ivica Olic das Wolfsburger Sturmduo in einem 4-4-2-System statt wie zuletzt mit einem Stürmer und einer Doppel-Sechs. Helmes fand aber nicht ins Spiel und blieb ohne Wirkung. „Am Ende müssen wir über den Punkt früh sein, in der zweiten Halbzeit hat nur noch eine Mannschaft gespielt, das war sehr schlecht“, erklärte Olic.

Spieldaten:

Ballbesitz in %: 45,7 - 54,3

Torschüsse: 9 - 18

gew. Zweikämpfe in %: 49 - 51

Fouls: 20 - 18

Ecken: 7 - 5

Quelle: optasports.com