Reichlich Augsburger Pech beim 0:2 gegen Hannover
Augsburg (dpa) - Was den Augsburgern am Ende blieb, war eine alte Erkenntnis. „Im Fußball geht's eben um Tore, nicht um Statistiken“, musste Trainer Markus Weinzierl nach der 0:2 (0:0)-Niederlage gegen Hannover 96 eingestehen.
Haushoch überlegen waren die Schwaben dem niedersächsischen Europa-League-Aspiranten. Letztlich brachte aber die spielerisch starke Leistung nichts ein, weil der FCA trotz etlicher Chancen das Tor nicht traf - und sich die Hannoveraner bei den wenigen eigenen Offensivaktionen eiskalt präsentierten.
„Es war sicherlich Glück dabei. Aber im Fußball ist eben das Ergebnis entscheidend“, urteilte 96-Coach Mirko Slomka mit einem verschmitzten Lächeln. „Oftmals ist es uns auch schon so ergangen, dass wir gut gespielt haben und das Ergebnis nicht gestimmt hat.“ Diesmal traf es die Augsburger „sehr hart“ (Weinzierl), die immerhin aber ihren Relegationsplatz in der Fußball-Bundesliga hielten und dank der Niederlagen der direkten Konkurrenten auch halbwegs in Schlagdistanz zu den Nichtabstiegsrängen bleiben. „Wir lassen uns davon jetzt nicht aus der Bahn werfen“, sagte Manager Stefan Reuter.
Bei nasskaltem Osterwetter und Temperaturen von nur knapp drei Grad zeigten die Hannoveraner vor 28 511 Zuschauern einen weitgehend blutleeren Auftritt - und gingen trotzdem als Sieger vom Platz. Konstantin Rausch (61./90.+1 Minute) stellte mit seinen beiden Treffern den Spielverlauf völlig auf den Kopf und sicherte den Gästen drei äußerst glückliche Auswärtszähler. Vor allem im ersten Abschnitt kamen die Niedersachsen als eigentlich dankbarer Augsburger Aufbaugegner im Kampf ums sportliche Überleben daher.
Fahrig und schläfrig traten Jan Schlaudraff & Co. auf, liefen fast nur hinterher und kamen kaum einmal in die Zweikämpfe. Resultat waren eine deutliche Augsburger Überlegenheit und viele Führungschancen. Gleich zweimal in der Anfangsphase scheiterte Torsten Oehrl (7./11.), der die schwere Aufgabe hatte, den angeschlagen fehlenden Kreativmann Ja-Cheol Koo zu ersetzen. Der flinke Koreaner wird wegen eines Risses in der Bauchmuskulatur womöglich bis zum Saisonende ausfallen. „Mindestens sechs Wochen“, berichtete Manager Reuter. „Damit fehlt uns jetzt natürlich ein enorm wichtiger Spieler. Aber wir werden das verkraften“, merkte der frühere Nationalspieler an.
Auch ohne den Koreaner lief es anfangs erstaunlich gut im Offensivspiel, Dong-Won Ji (39.) und Jan-Ingwer Callsen-Bracker (31./43.) scheiterten aber knapp. Hannover beschränkte sich aufs Verteidigen - und das nicht gerade gut. Nach vorne ging vor der Pause fast nichts. Bei der einzig gefährlichen Situation profitierte Didier Ya Konan (16.) von einer Unsicherheit von Keeper Mohamed Amsif. Ausnutzen konnte der Ivorer das Geschenk nicht.
Wesentlich besser wurde das Hannoveraner Angriffsspiel auch in Halbzeit zwei nicht - und trotzdem fiel das Tor: Nach einem heillosen Durcheinander im Augsburger Strafraum nahm sich Rausch den Ball und schoss Hannover aus kurzer Distanz in Führung. Im Augsburger Stadion herrschte Fassungslosigkeit, auf dem Feld versuchten die FCA-Profis mit aller Gewalt, die Wende herbeiführen. Chancen waren wieder viele da. Doch Sascha Mölders (66.) und Jan Moravek (76./78.) versagten die Nerven, Callsen-Bracker (83.) traf nur den Pfosten. Rausch machte es in der Nachspielzeit besser und schloss einen Konter zum 0:2 ab.
Spieldaten:
Ballbesitz in %: 57,8 - 42,2
Torschüsse: 23 - 10
gew. Zweikämpfe in %: 53,6 - 46,4
Fouls: 10 - 17
Ecken: 14 - 1
Quelle: optasports.com