Bundesliga Petersen beschert Freiburg wichtigen Punkt in Hoffenheim
Sinsheim (dpa) - Freude beim SC Freiburg, Frust bei 1899 Hoffenheim: Nach dem 1:1 (0:0) im 16. Baden-Derby der Fußball-Bundesliga hätte die Gefühlslage der beiden Rivalen kaum unterschiedlicher sein können.
Während die Breisgauer den wichtigen Punkt im Kampf gegen den Abstieg mit ihren Fans bejubelten, wurden die TSG-Profis von ihren Anhängern ausgepfiffen und verweigerten nach dem Abpfiff den Gang in die Kurve.
„Natürlich wären wir gerne besser, aber wir waren in dieser Saison nie schlechter als Neunter. Was machen denn die Fans der Teams, die hinter uns stehen“, fragte Hoffenheims Trainer Julian Nagelsmann verärgert in die Runde.
Vor 30.150 Zuschauern brachte Andrej Kramaric die Hausherren mit einem direkten Freistoß in der 57. Minute in Führung, die Nils Petersen (66.) per Foulelfmeter mit seinem zwölften Saisontor ausglich. „Es ist vorbildlich, wie die Mannschaft mit Rückständen umgeht. Großes Kompliment dafür“, lobte Freiburg-Coach Christian Streich.
Nagelsmann ärgerte sich dagegen: „Wir haben zwei Punkte hergeschenkt, deshalb sind wir nicht zufrieden.“ Nach nur einem Sieg aus den letzten acht Spielen hinken die Hoffenheimer den eigenen Erwartungen im Rennen um die internationalen Startplätze weiter hinterher.
Der Gastgeber schaltete zwar von Beginn an den Vorwärtsgang ein, lief sich bei seinen Angriffsbemühungen aber immer wieder an der kompakten Freiburger Abwehr fest. Die lauf- und kampfstarken Gäste verengten geschickt die Räume und ließen kaum etwas zu. Lediglich wenn Bayern-Leihgabe Serge Gnabry auf dem linken Flügel Tempo aufnahm, geriet die SC-Defensive in Bedrängnis.
Mit zunehmender Spielzeit entwickelten dann auch die Breisgauer nach vorne etwas Tatendrang, waren dabei aber ebenfalls kaum torgefährlich. „Wir müssen besser Fußball spielen, sonst bekommen wir Probleme“, befand Streich.
In Gefahr geriet sein Team in der ersten Hälfte nur einmal: Gnabry tankte sich kurz vor der Pause bis zur Grundlinie durch und bediente Dennis Geiger, doch der Youngster scheiterte an Freiburg-Keeper Alexander Schwolow. Der blieb auch nach dem Wechsel gegen Gnabry Sieger.
Hoffenheim agierte jetzt druckvoller und kam wenig später zur verdienten Führung, als Kramaric einen direkten Freistoß aus rund 20 Metern verwandelte. Doch die TSG brachte sich durch eine Unaufmerksamkeit selbst wieder aus dem Rhythmus. Bei einem der wenigen Vorstöße der Gäste schubste Kevin Vogt SC-Kapitän Petersen im Strafraum um, der Gefoulte verwandelte den fälligen Elfmeter eiskalt.
„Es sieht immer einfach aus, aber natürlich ist man immer nervös. Du stehst da auch für die Mannschaft am Elfmeterpunkt und willst den möglichen Punkt nicht versauen“, schilderte Petersen seine Gefühlslage.