Kellerduell Muto verdirbt Labbadia perfekten Einstand: VfL 1:1 in Mainz
Mainz (dpa) - Nachdem Bruno Labbadia den perfekten Einstand bei seiner Bundesliga-Rückkehr nach 17 Monaten verpasst hatte, eilte der neue Trainer des VfL Wolfsburg auf den Rasen und klatschte seine Spieler ab.
Im ersten Spiel unter ihrem neuen Trainer verbuchten die Niedersachsen am Freitagabend nach zuletzt zwei Niederlagen mit dem 1:1 (1:1) beim FSV Mainz 05 aber zumindest einen Punkt und bleiben damit in der Tabelle vor dem direkten Konkurrenten. „Der Trainer macht einen guten Eindruck und hatte einen Plan. Er hat uns gut eingestellt“, befand Wolfsburgs Verteidiger Paul Verhaegh.
Vor 25.173 Zuschauern brachte Josip Brekalo die Gäste bereits in der 6. Minute in Führung, die der kurz zuvor eingewechselte Yoshinori Muto (44.) egalisierte. Damit konnten die Gastgeber zumindest für 24 Stunden den Relegationsrang verlassen. „Für uns war wichtig, dass wir heute nicht verloren haben. Bruno Labbadia hat die Wolfsburger gut eingestellt, da war es schwer durchzukommen“, meinte der Mainzer Mittelfeldspieler Danny Latza.
Labbadia, der nach eineinhalb Jahren wieder in die Bundesliga zurückgekehrt ist, hat die Mannschaft erst am Dienstag von seinem zurückgetretenen Vorgänger Martin Schmidt übernommen und gleich einige Änderungen vorgenommen. Neben einer langen Verletztenliste musste der neue Coach auch noch den gelbgesperrten Maximilian Arnold ersetzen. Insgesamt traten die Gäste auf vier Positionen verändert auf, dazu stellte Labbadia auf ein 4-2-3-1-System um. „Viele Dinge sind aufgegangen. Wir sind gut ins Spiel gekommen. Die Führung war auch mehr als verdient“, sagte Labbadia. „Wir hatten auch sehr gute Torchancen und hätten das Spiel entscheiden können.“
Mit seinen Umstellungen hatte der neue Coach gleich Glück. Eine Flanke von Linksverteidiger William nutzte Brekalo nach einer schnellen Drehung mit einem Schuss aus sechs Metern zur frühen 1:0-Führung der Gäste, die seit sieben Jahre in Mainz nicht mehr gewinnen konnten. Beide Spieler standen neu in der Startformation. Kurz darauf fast das 2:0 für Wolfsburg: Im Anschluss an einen Eckball traf Josuha Guilavogui per Kopf nur die Querlatte.
Die Mainzer, bei denen nach dem 2:0-Sieg in Berlin am vergangenen Wochenende nur Abdou Diallo wieder ins Team zurückkehrte, kamen erst allmählich besser ins Spiel. Für Gefahr in der Offensive der Gastgeber sorgte meistens Robin Quaison, der gegen Hertha BSC beide Treffer zum Sieg erzielte. Zum Ausgleich traf allerdings der kurz zuvor eingewechselte Muto, der eine Flanke von Gerrit Holtmann direkt zum 1:1 verwandelte. Der Japaner kam für den angeschlagenen Emil Berggreen in die Partie und erzielte gleich seinen siebten Saisontreffer.
Die sehr umkämpfte, aber phasenweise fahrige Partie, bot zwar Spannung und eine hohe Intensität in den Zweikämpfen, doch Torgelegenheiten gab es auf beiden Seiten wenig. Die größten Möglichkeiten der Wolfsburger vergaben Yunus Malli (63.), der alleine auf den Mainzer Torhüter Robin Zentner zulief und den Ball knapp am Tor vorbeischob sowie Daniel Didavi, der nur den Pfosten traf (84.). In der Nachspielzeit ließ Anthony Ujah auf der anderen Seite die große Chance zum Mainzer Siegtreffer aus.