Rückschlag für HSV: Nur 1:1 gegen Freiburg
Hamburg (dpa) - Auch ein Treffer von Torjäger Pierre-Michel Lasogga bei seinem Comeback konnte den nächsten Rückschlag des Hamburger SV im Abstiegskampf der Fußball-Bundesliga nicht verhindern.
Gegen den ebenfalls abstiegsbedrohten SC Freiburg kamen die Hamburger im von Trainer Mirko Slomka ausgerufenen „Überholspiel“ nicht über ein 1:1 (0:0) hinaus. Mit nun 24 Punkten ist der HSV damit nur aufgrund der besseren Tordifferenz noch den Relegationsplatz 16. Die Freiburger (26) belegen dagegen nach ihrem Zwischenspurt mit sieben Punkten aus drei Spielen den 15. Platz.
Vor 44 629 Zuschauern bewahrte Lasogga, der zuletzt drei Wochen ausgefallen war, den HSV mit seinem zwölften Saisontor im 18. Spiel immerhin vor der vierten Heimpleite gegen Angstgegner Freiburg in Serie (55. Minute). Die Breisgauer waren mit ihrer ersten Torchance durch Vladimir Darida zuvor überraschend in Führung gegangen (50.). Immerhin blieb der HSV damit auch im vierten Heimspiel unter Slomka unbesiegt.
„Ich hatte das Gefühl, als wäre ich nie weg gewesen. Die Freiburger waren etwas kaltschnäuziger und haben aus einer Chance ein Tor gemacht. Ich hoffe, dass wir jetzt einmal eine kleine Serie starten“, sagte Lasogga und Tolgay Arslan ergänzte mit Blick auf die bedrohliche Lage: „Wir dürfen jetzt nicht zu rechnen anfangen und uns unnötig verrückt machen lassen.“ Freiburgs Admir Mehmedi war dagegen mit dem Punkt zufrieden: „Wir haben auswärts gespielt, da mussten wir das Spiel nicht machen. Es bleibt eng. Der HSV hat uns nicht überholt.“
Drei Wochen hatte der HSV auf seine „Waffe Lasogga“ (Slomka) verzichten müssen, und das Mitwirken des Torjägers machte sich gleich bemerkbar. Erst zwang er Freiburgs Keeper Oliver Baumann per Freistoß zu einer Parade (10.), dann sorgte er mit zwei Kopfbällen nach Freistößen von Rafael van der Vaart für Gefahr (15. und 36.). Insbesondere bei der zweiten Kopfball-Gelegenheit wäre Baumann geschlagen gewesen, als der Ball um Zentimeter am rechten Torpfosten vorbeistrich.
Die drei Szenen resultierten allesamt aus Standardsituationen, aus dem Spiel heraus kam der optisch überlegene HSV dagegen trotz viel Ballbesitz nur selten zu Torchancen - auch weil es an Kreativität in der Offensive mangelte. Der gesperrte Mittelfeld-Jungstar Hakan Calhanoglu wurde schmerzlich vermisst, auch der technisch versierte Kroate Ivo Ilicevic (Innenbandzerrung) fehlte.
Das Freiburger Konzept war indes recht einfach: Eine kompakte Defensive, dazu der Versuch, die meist aufgerückten Gastgeber mit schnellen Kontern zu überlisten. Auf ähnliche Weise hatte der Sport-Club zuletzt zwei Siege bei Eintracht Frankfurt (4:1) und gegen Werder Bremen (3:1) eingefahren. Das Unterfangen gelang im ersten Durchgang aber kaum, auch weil sich die Mannschaft von Trainer Christian Streich viele Fehlpässe leistete.
Stattdessen kam Lasogga kurz vor der Pause zu einer weiteren Tormöglichkeit, als er sich geschickt im Freiburger Strafraum durchsetzte, mit seinem Schuss aber erneut an Baumann scheiterte. Erschwerend kam für die Freiburger hinzu, dass Abwehrspieler Mensur Mujdza frühzeitig verletzt raus musste (34.).
Zur zweiten Halbzeit präsentierten sich die Gäste forscher und wurden gleich mit ihrer ersten Chance belohnt. Zunächst spitzelte Felix Klaus den Ball an den Pfosten, im Nachschuss ließ Darida Nationalkeeper Rene Adler keine Chance. Die Antwort des HSV ließ nicht lange auf sich warten: Nach einem abgeblockten Schuss von van der Vaart kam Lasogga an den Ball. Der abgefälschte Schuss des Ex-Herthaners landete im Tor. Danach entwickelte sich ein offeneres Spiel, in dem der HSV aber nicht mehr zu entscheidenden Torchancen kam.
Spieldaten:
Ballbesitz in %: 51,5 - 48,5
Torschüsse: 21 - 11
gew. Zweikämpfe in %: 52,7 - 47,3
Fouls: 17 - 15
Ecken: 6 - 3
Quelle: optasports.com