S04 vergibt beim 0:0 gegen HSV zwei wertvolle Punkte
Gelsenkirchen (dpa) - Restlose Zufriedenheit im Leben eines Fußballtrainers sieht anders aus. Roberto Di Matteo und Josef Zinnbauer wussten nach dem 0:0 zwischen Schalke und dem Hamburger SV eines ganz sicher:
Es muss besser werden in der Bundesliga-Rückrunde. Zinnbauers HSV befindet sich mit der schlechtesten Offensive der Weltmeister-Liga weiter in heftigen Abstiegsnöten, die Königsblauen verpassten mit dem torlosen Remis vor 61 973 Zuschauern in der Gelsenkirchener Arena den Sprung auf einen Champions-League-Rang.
„Vielleicht ist das Unentschieden ein gerechtes Resultat“, meinte Di Matteo. Das fünfte Spiel der Königsblauen binnen 14 Tagen offenbarte es: Angesichts der langen Ausfall-Liste sehnen sie Winterpause herbei. „Man hat in der zweiten Halbzeit gesehen, dass wir kräftemäßig nicht noch einmal zulegen konnten“, kommentierte Di Matteo.
Zinnbauer freut sich ebenfalls auf die Feiertage und hielt bei lediglich neun Treffern eines fest: „Ich hätte gern mehr Punkte und mehr Tore.“ Auch auf Schalke schaffte es seine Mannschaft nicht, die schlimme Bilanz mit nur zwei Auswärtstoren und neun Treffern insgesamt, aufzubessern.
Eines indes attestierte Zinnbauer seiner Auswahl: „Das war eine richtig gute Leistung.“ Vier Tage nach dem 0:1 gegen Stuttgart präsentierten sich die HSV-Profis wie ausgewechselt und hätten „mit ein bisschen Glück zur Halbzeit sogar in Führung liegen können“, wie Zinnbauer bemerkte.
Den sechsten Auswärtspunkt der Saison verdiente sich der HSV mit einer couragierten Leistung, hatte aber auch Glück, dass Schalke-Torjäger Klaas-Jan Huntelaar (2. Minute) und Roman Neustädter (84.) nur das Aluminium trafen. Um Huntelaar gab es auch den intensivsten Jubel der S04-Anhänger: Schalke verlängerte den Kontrakt mit dem Niederländer bis 2017.
Die Schalker wollten die 1:2-Pleite eine Woche zuvor gegen Köln vergessen machen. Doch HSV-Keeper Jaroslav Drobny vereitelte mit einer exzellenten Vorstellung alle Möglichkeiten. Dass Rafael van der Vaart (Gelbsperre) und Angreifer Pierre-Michel Lasogga (Oberschenkelverletzung) fehlten, machte sich bei den Hanseaten speziell vor dem Seitenwechsel bemerkbar. Offensiv fand der HSV in den ersten 45 Minuten kaum statt. Allein durch Petr Jiracek, der in der 29. Minute eine Rechts-Hereingabe von Artjoms Rudnevs knapp verpasste, und Rudnevs selbst (45.) boten sich Chancen.
Hamburg präsentierte sich danach stärker und riskierte mehr. S04-Keeper Ralf Fährmann musste gegen den ehemaligen Schalker Lewis Holtby klären (50.). Und Holtby dachte nach dem Schlusspfiff schon an später: „Wir haben genug Zeit, um uns auszudenken, wie wir die Tore machen.“
Das tut auch not, denn die Hinrunde-Trefferausbeute ist laut HSV-Angreifer Nicolai Müller „eine Katastrophe“. Immerhin zeige die zweite Hälfte des Auftritts von Gelsenkirchen, „was in uns steckt“, ergänzte der ehemalige Mainzer und verteilte artig „ein großes Kompliment an die ganze Mannschaft“.
Spieldaten:
Ballbesitz in %: 54,2 - 45,8
Torschüsse: 17 - 15
gew. Zweikämpfe in %: 48,6 - 51,4
Fouls: 11 - 15
Ecken: 6 - 4