Klare Verhältnisse Schalke im Schongang zum 3:0 gegen schwache Augsburger
Gelsenkirchen (dpa) - Nach dem bestandenen Charaktertest gegen den FC Augsburg ist der FC Schalke 04 bereit für den Showdown in der Europa League.
„Da müssen wir unser Maximum abrufen und noch einen Tick drauflegen. Wir haben Selbstvertrauen getankt. Es ist alles drin“, sagte Eric Maxim Choupo-Moting mit Blick auf das Achtefinal-Rückspiel in der Europa League bei Borussia Mönchengladbach.
Der souveräne 3:0 (3:0)-Sieg in der Fußball-Bundesliga gegen die Schwaben gibt den Königsblauen weitere Zuversicht, nach dem 1:1 im Hinspiel das Viertelfinale auf europäischer Ebene zu erreichen. Selbst in der Meisterschaft sieht es plötzlich wieder so aus, als könne ein Europapokalplatz noch ein realistisches Ziel werden. Dank der Patzer der Konkurrenz beträgt der Rückstand auf Platz sechs nur noch fünf Punkte. Doch damit mochte sich Schalke-Coach Markus Weinzierl nach dem fünften Schalker Heimsieg im sechsten Duell mit seinem Ex-Club noch nicht beschäftigen.
„Wir schauen nicht auf die Tabelle, sondern nur auf uns. Es sind noch zehn Spiele und 30 Punkte zu vergeben. Und es kommt ja auch immer darauf an, was die Konkurrenz macht“, sagte der 42-Jährige. „Aber in erster Linie sind wir für uns selbst verantwortlich.“
Das sind auch die Augsburger, die vor 59 481 Zuschauern auf Schalke ihr Wohlbefinden aber stark vernachlässigten und einen rabenschwarzen Tag erwischten. Bereits nach vier Minuten lagen sie durch Schalkes Winter-Neuzugang Guido Burgstaller mit 0:1 zurück, der bald danach sein viertes Bundesliga-Saisontor (29.) nach toller Vorarbeit von Choupo-Moting nachlegte.
„Dann verschießen wir noch den Elfmeter. Das hat heute ein bisschen ins Bild gepasst“, kommentierte FCA-Trainer Manuel Baum die wohl endgültig spielentscheidende Szene in der 32. Minute, als Kapitän Paul Verhaegh vom Strafstoßpunkt am großartig reagierenden Schlussmann Ralf Fährmann scheiterte.
Und es kam noch schlimmer für die Gäste. Als Stürmer Raul Bobadilla, den Weltmeister Benedikt Höwedes im Strafraum am Fuß erwischte, an der Seitenlinie behandelt wurde, gab es den nächste Nackenschlag durch Daniel Caligiuris Premierentreffer in Königsblau zum 0:3 (34.). „Wir haben das Spiel in der ersten Spielhälfte verloren. Bei den Gegentoren haben wir schlecht verteidigt“, monierte Baum, der seine Elf bis zum Heimspiel gegen den SC Freiburg am kommenden Samstag wieder aufrichten will.
„So gewinnt man einfach kein Spiel“, sagte Verhaegh und räumte Fehler ein. Schließlich scheiterte er nicht nur beim Strafstoß, es fielen auch alle drei Gegentore über seine rechte Abwehrseite. „Wir müssen das Spiel schnell abhaken und sehen, dass wir schnell wieder unsere Leistung bringen“, meinte Moritz Leitner nach seinem verpatzen Startelf-Debüt.
Mit ihren drei Treffern bewiesen die Winterzugänge Burgstaller und Caligiuri, dass sie sich schnell auf Schalke integriert haben und praktisch keine Anlaufzeit benötigten. Vor allem der Österreicher, für 1,5 Millionen Euro vom 1. FC Nürnberg gekommen, ist kaum noch aus der Revierelf wegzudenken. „Wir sind froh und glücklich, dass wir den Mut hatten, einen Zweitliga-Torjäger zu holen“, lobte Weinzierl den umtriebigen und zweikampfstarken Burgstaller. „Ich freue mich, dass er zwei Tore gemacht hat. Aber das kommt nicht von ungefähr, er arbeitet auch sehr viel.“