Schalke rettet 2:2 gegen Frankfurt - Drei Platzverweise
Gelsenkirchen (dpa) - Vier Tore, drei Platzverweise, ein Elfmeter und jede Menge Hektik: In einer turbulenten Partie hat der FC Schalke 04 trotz eines 0:2-Rückstandes gegen Eintracht Frankfurt einen Punkt gerettet, wartet in der neuen Saison aber noch immer auf einen Sieg.
„Wir hatten das Chelsea-Spiel noch in den Knochen, haben uns aber gut zurückgekämpft“, sagte S04-Keeper Ralf Fährmann nach dem 2:2 (1:2) am Samstag gegen die Hessen. Drei Tage nach dem tollen 1:1 beim FC Chelsea in der Champions League mussten die Königsblauen erneut einem Rückstand hinterherlaufen und zwei Platzverweise verkraften.
Die Hessen gingen durch Alexander Meier (15.) und Marco Russ (24.) in Führung. Eric Maxim Choupo-Mouting (40./Handelfmeter) und Julian Draxler (50.) sorgten vor 61 798 Zuschauern in der nicht ganz ausverkauften Veltins-Arena mit ihren Toren für das am Ende verdiente Unentschieden. Nach einer Gelb-Roten Karte für Kevin-Prince Boateng (62.) und Rot für Draxler (71.) an seinem 21. Geburtstag musste die Mannschaft von Jens Keller lange in Unterzahl agieren. In der Schlussphase war auch Frankfurt nach der Ampelkarte für Slobodan Medojevic (85.) dezimiert.
Schalkes Trainer Keller war nach der Partie zwiegespalten. Vor allem freute er sich darüber, dass seine Mannschaft den Rückstand noch aufholen konnte: „Ich habe in der Halbzeit deutliche Worte gefunden, aber wenn man am Ende mit neun Spielern auskommen muss, wird es schwierig.“
Keller veränderte sein Team nach dem Chelsea-Spiel auf einer Position. Für Sidney Sam rückte Choupo-Moting in die Startelf. Beim Gegner kam Meier zu seinem ersten Einsatz in dieser Saison von Beginn an. Meier orientierte sich gleich in die Sturmspitze. Schalke bemühte sich vom Start weg, das Spiel an sich zu reißen.
Überraschend gingen die Gäste in Führung. Nach einer Flanke prüfte Boateng unfreiwillig seinen eigenen Torhüter Fährmann. Der Schalke-Keeper reagierte zwar gut, konnte den Ball aber nicht aus der Gefahrenzone bugsieren. So kam Meier an den Ball und schob ihn aus spitzem Winkel zur Eintracht-Führung ein. Die Verwirrung in der Schalker Defensive nutzte anschließend Russ, der zunächst Boateng und Christian Fuchs aussteigen ließ und mit einem herrlichen Außenrist-Schuss zum Frankfurter 2:0 vollendete.
Danach endlich erwachte Schalke aus seiner Lethargie. Nachdem Schiedsrichter Markus Schmidt ein Handspiel des Schalkers Kaan Ayhan nicht geahndet hatte, entschied er fünf Minuten vor der Pause auf der Gegenseite auf Strafstoß. Medojevic war bei einer Abwehraktion gegen Draxler der Ball an die Hand gesprungen. Den Elfmeter verwandelte Choupo-Moting frech mit einem Lupfer. Eintracht-Coach Thomas Schaaf haderte vor allem mit den Schiedsrichter-Entscheidungen. Seiner Ansicht hätte Schmidt nach dem Ayhan-Handspiel ebenfalls Strafstoß geben müssen: „Darüber sind wir nicht glücklich“, sagte Schaaf, der aber auch eigene Fehler anmahnte: „Wenn man in der zweiten Hälfte in Überzahl ist, muss man das besser zu Ende spielen.“
Kurz nach dem Wechsel hatten die Schalker Anhänger erneut Grund zum Jubel. Dem bis dahin stark auftrumpfenden Weltmeister Draxler gelang nach einer Flanke von Choupo-Moting per Kopf der nicht unverdiente Ausgleich. Danach überschlugen sich die Ereignisse. Zunächst sah Boateng die Gelb-Rote Karte nach einem taktischen Foul.
Zehn Minuten später musste auch Draxler vom Platz, weil er nach einem Zweikampf mit Carlos Zambrano im Sitzen nachgetreten hatte. Mit Glück und Geschick konnten neun Schalker das Unentschieden in der Schlussphase aber noch über die Zeit retten.
Spieldaten:
Ballbesitz in %: 55,9 - 44,1
Torschüsse: 8 - 15
gew. Zweikämpfe in %: 51,3 - 48,7
Fouls: 15 - 15
Ecken: 1 - 3
Quelle: optasports.com