Nach Pokal-K.o. Sieg der Moral für Gladbach: 2:1 in Mainz
Mainz (dpa) - Borussia Mönchengladbachs Trainer Dieter Hecking war einfach nur happy. „Ich kann meine Mannschaft nur loben“, sagte er nach dem 2:1 (1:0) beim FSV Mainz 05 - nur vier Tage nach dem Halbfinal-K.o. im DFB-Pokal.
„Nach einer enttäuschenden Woche, war der Sieg sehr wichtig“, ergänzte sein Kapitän Lars Stindl, dem das Führungstor (31. Minute) gelang. Nico Schulz (46.) erhöhte auf 2:0, bevor Yoshinori Muto (89.) vor 34 000 Zuschauern in der ausverkauften Opel-Arena der späte Anschlusstreffer gelang.
Die Gladbacher können nach zuvor drei sieglosen Spielen wieder auf einen Europacupplatz hoffen. Dagegen haben die Mainzer, die nach einem Heimspiel gegen Hertha BSC (1:0) und einem Achtungserfolg beim FC Bayern (2:2) im Aufwind waren, einen herben Dämpfer im Abstiegskampf der Fußball-Bundesliga hinnehmen müssen. „Jetzt geht der Kampf erst richtig los“, erklärte 05-Coach Martin Schmidt.
Vier Tage nach dem Pokal-Aus gegen Eintracht Frankfurt und 120 Spielminuten plus Elfmeterschießen in den Beinen wirkten die Gladbacher alles andere als müde. Im Gegenteil: Sie waren energischer bei der Balleroberung, aggressiver in den Zweikämpfen, kombinierten sicherer und kreativer als die wenig inspiriert wirkenden Gastgeber. Dabei musste Borussia-Cheftrainer Dieter Hecking neun verletzte Spieler ersetzen.
Die unter Druck stehenden Mainzer waren in den ersten 60 Minuten ohne jegliche Durchschlagskraft. „Da war der Wurm drin“, meinte der Mainzer Profi Daniel Brosinski. Gegen die früh und konsequent störenden Gäste fand sein Team kein Spielkonzept. Ein Kopfball von Stürmer Muto (4.) und eine verunglückten Flanke von Brosinski (34.), bei der Borussia-Keeper Yann Sommer den Ball noch über die Latte lenkte, waren alles, was die Mainzer vor der Pause zu bieten hatten.
Die Gladbacher spielten mehr Möglichkeiten heraus und hätten schon in der 30. Minute in Führung gehen können: Nach einem Pass von Nico Elvedi in den Strafraum spielte Patrick Herrmann von der Torauslinie zurück auf Stindl, der freistehend den Ball jedoch nicht unter Kontrolle brachte.
Eine Minute später hatte der Borussia-Kapitän weniger Mühe. Nach einem Sprint über den halben Platz passte Schulz präzise auf Stindl, der nur noch den Fuß hinhalten musste, um den Ball zum 1:0 über die Torlinie zu drücken. Damit gelang ihm erstmals in vier aufeinanderfolgenden Spielen jeweils ein Treffer.
Die Mainzer hatten sich nach dem Wechsel sicher mehr vorgenommen, erhielten aber schon 40 Sekunden nach Wiederanpfiff den entscheidenden Dämpfer. Nach einer unglücklichen Abwehraktion von Karim Onisiwo sprang der Ball zu Schulz, der mit links aus 18 Metern ins rechte Eck zum 2:0 einschoss. „Dass ich eine Vorlage zum Tor gegeben und selbst eins geschossen habe, freut mich“, meinte Schulz. „Am wichtigsten aber ist: Wir haben gewonnen.“
In der Endphase der Partie versuchten die Mainzer noch einmal Dampf zu machen. Vor allem der nach einer Stunde für Quaison eingewechselt bullige Jhon Cordoba brachte Schwung in den Angriff. In der 76. Minute wäre dem Kolumbianer fast der Anschluss gelungen, doch ein Gladbacher Bein blockte seinen Schuss ab. Am Ende gelang Muto noch aus Nahdistanz das - zu späte - 1:2.