Stuttgart beendet schwarze Heimserie gegen Ingolstadt

Stuttgart (dpa) - Ein irregulärer Treffer hat die Fans des VfB Stuttgart zum ersten Mal seit langer Zeit wieder in Feierlaune versetzt. Trotz einer schwachen Leistung bejubelten die VfB-Anhänger minutenlang ihr erschöpftes Team für den Sprung auf einen Nicht-Abstiegsplatz der Fußball-Bundesliga.

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„Endlich mal eine schlechte Statistik und ein 1:0 für uns. Großes Lob an die Mannschaft!“, sagte VfB-Coach Alexander Zorniger. Nach zuletzt vier Pleiten vor eigenem Publikum hatte Daniel Didavi (59. Minute) mit einem Abseitstor für das 1:0 (0:0) gegen den FC Ingolstadt und die Erlösung der eigenen Fans gesorgt.

Vor 45 700 Zuschauern in der Mercedes-Benz Arena hatte der Spielmacher einer flachen Hereingabe von Florian Klein mit seinen Stollen den entscheidenden Dreh gegeben. „Da stehe ich nicht gut. Auch, wenn es Abseits war - das darf nicht passieren“, sagte Ingolstadts Moritz Hartmann überraschend ehrlich. Für den Neuling war es die erste Niederlage auf gegnerischem Platz. „Wir hätten heute sicher nicht verlieren müssen“, kommentierte FCI-Trainer Ralph Hasenhüttl.

In einem schwachen Spiel hatte Martin Harnik nach nicht mal 180 Sekunden für einen der wenigen Aufreger gesorgt. Bei einem extrem unglücklichen Abwehrversuch im eigenen Strafraum traf der Stürmer anstatt des Balls die Beine von Ingolstadts Benjamin Hübner, der sofort zu Boden ging. Den von Schiedsrichter Guido Winkmann (Kerken) zurecht gegebenen Elfmeter setzte Leckie allerdings flach in die Mitte des Tores, so dass Tyton ohne große Mühe mit dem Fuß abwehren konnte. „Der verschossene Elfmeter war schon eine Keule für uns“, sagte Hasenhüttl.

Ausgerechnet Tyton. Vor zwei Wochen war der Keeper nach dem 2:2 in Hoffenheim noch von einigen Fans ausgepfiffen worden, in der Vergangenheit hatte der Pole bereits zwei Elfmeter verursacht. Gegen den Aufsteiger präsentierte sich der Neuzugang dagegen in stark verbesserter Form und bewahrte sein Team nicht nur in der Anfangsphase vor dem drohenden Rückstand. „Das tut ihm sicher gut, das tut der ganzen Mannschaft gut“, sagte der verletzte VfB-Kapitän Christian Gentner bei Sky. Und auch Zorniger lobte seinen Torwart: „Endlich mal die Null gehalten. Das tut dem Jungen gut.“

Der Rest der VfB-Abwehr startete extrem verunsichert in die Partie. Die mit 19 Gegentreffern weiter mit Abstand schwächste Defensive der Liga agierte ohne Struktur und lud den kampfstarken Aufsteiger immer wieder zu Kontern ein. Nach einer schönen Flanke von Pascal Groß (17.) kam Stefan Lex im Strafraum frei zum Kopfball - scheiterte aber am stark reagierenden Tyton.

Zorniger hatte genau der Mannschaft vertraut, die in Hoffenheim zuletzt einen Punkt geholt hatte. Auch der vom Coach in Hoffenheim für seinen Küsschen-Jubel noch stark kritisierte Timo Werner spielte von Beginn an und vergab in der Anfangsviertelstunde erneut eine Großchance. Nach starkem Pass von Serey Dié (14.) scheiterte der Youngster an Özcan.

Nach dem Seitenwechsel drohte das Niveau der Partie zunächst weiter abzuflachen. Erst der Fehler des Schiedsrichtergespanns mit dem anschließenden Treffer durch Didavi schien beide Teams zu beleben. Nur drei Minuten später hatte Groß den Ausgleich auf dem Fuß. Nach feiner Kopfball-Vorlage vom eingewechselten Hartmann lenkte Tyton den Volleyschuss des Ingolstädters mit einem erneuten Reflex aber über das Tor. „Jetzt können wir endlich mal ein bisschen durchatmen“, sagte Zorniger.

Spieldaten:

Ballbesitz in %: 47 - 53

Torschüsse: 12 - 11

gew. Zweikämpfe in %: 41,8 - 58,2

Fouls: 18 - 9

Ecken: 6 - 5

Quelle: optasports.com