Wolfsburg verliert Anschluss an CL-PLätze - 1:1 gegen HSV
Wolfsburg (dpa) - Der Hamburger Torschütze war trotz des Auswärtspunktes nicht komplett zufrieden. „Da war vielleicht noch mehr drin“, sagte Nicolai Müller (21.) nach dem 1:1 (0:1) beim bisher so heimstarken VfL Wolfsburg.
Der Hamburger Fußballprofi fand aber auch: „Immerhin ist das ein Champions-League-Teilnehmer.“ Der HSV holte vor 30 000 Zuschauern in der ausverkauften Wolfsburger Arena einen verdienten Punkt und setzte sich vorerst in der oberen Hälfte der Bundesliga-Tabelle fest. Für die Wolfsburger traf Maximilian Arnold (78.) lediglich zum Ausgleich: Doch bei nur 26 Punkten kann der VfL nicht zufrieden sein.
Vier Tage nach dem erstmaligen Einzug ins Champions-League-Achtelfinale zeigten die Wolfsburger eine schwache erste Halbzeit. Gegen die laufstarken und früh störenden Hamburger zeigte der VfL erst spät richtiges Engagement. „Wir sind super in die Partie gekommen“, lobte HSV-Coach Bruno Labbadia
Nach dem Erfolg mit der 4:1:4:1-Aufstellung beim Sieg gegen Manchester United ließ Trainer Dieter Hecking erneut so beginnen - mit Max Kruse als Spitze. Doch anders als gegen den Premier-League-Club kreierten die Wolfsburger lange Zeit viel zu wenig Torchancen. Julian Draxler gelang wenig, Andre Schürrle noch weniger - der 25 Jahre alte Nationalspieler lief viel, fiel jedoch durch klägliche Abschlussversuche auf.
Die Probleme lagen weniger daran, dass Ricardo Rodriguez und Luiz Gustavo erneut fehlten. Marcel Schäfer machte als Linksverteidiger für Rodriguez eine gute Partie, Josuha Guilavogui auf der Sechser-Position eine ordentliche. Das Problem waren der anfangs mangelnde Einsatz und das Offensiv-Quintett, dass nur selten harmonierte.
HSV-Keeper Rene Adler, der nach seiner Adduktoren-Verletzung in die Startelf zurückgekehrt war, hatte in der ersten Halbzeit nicht sonderlich viel zu tun. Auch Cléber und Emir Spahic, der für den kurzfristig ausgefallenen Kapitän Johann Djourou einsprang, mussten zunächst seltener eingreifen als gedacht. Der agile Kruse im VfL-Sturmzentrum bekam zu wenig gute Anspiele.
Nach der Pause änderte sich das. VfL-Torjäger Bas Dost kam zur zweiten Halbzeit, später noch Daniel Caliguiri für Schürrle, so dass der VfL mehr Druck aufbauen konnte. Adler hatte nun ordentlich zu tun und zeichnete sich mehrere Male als Klassekeeper aus. Chancenlos war Adler, als Arnold eine Flanke von Vieirinha aus kurzer Distanz einschob. „Die kannst du nicht komplett vom Tor weghalten“, sagte Labbadia über die aufkommenden Wolfsburger.
Auffälligster HSV-Spieler war vor allem vor dem Wechsel Pierre-Michel Lasogga, der nach seiner Schulterblessur wieder in der Startformation stand. Der in der Jugend in Wolfsburg spielende Angreifer rackerte und ackerte, so lange es ging. „Der haut sich immer rein“, lobte Mitspieler Lewis Holtby: „Das ist ein starker Typ.“
Lasogga war es auch, der die Führung vorbereitete. Er setzte sich gegen den stümpernden Dante durch und schoss beherzt aufs Tor - und den Nachschuss setzte Müller vorbei am nicht sicher wirkenden VfL-Keeper Diego Benaglio ins Tor. „Er ärgert sich selber“, kommentierte VfL-Coach Dieter Hecking Dantes Fehler.
Die Spieldaten:
Ballbesitz in %: 61,3 - 38,7
Torschüsse: 19 - 5
gew. Zweikämpfe in %: 57,1 - 42,9
Fouls: 11 - 21
Ecken: 10 - 4
Quelle: optasports.com