Spieltagsmomente Spieltagsmomente: Abendessen bei Adlers und Lauscher in Darmstadt

Kevin Großkeutz (v.l.n.r.) jubelt mit dem Torschützen Serey Dié, Christian Gentner und Georg Niedermeier. Stuttgarts Dié war der herausragende Mann am Samstag im Spiel gegen Hertha BSC.

Kevin Großkeutz (v.l.n.r.) jubelt mit dem Torschützen Serey Dié, Christian Gentner und Georg Niedermeier. Stuttgarts Dié war der herausragende Mann am Samstag im Spiel gegen Hertha BSC.

Foto: Marijan Murat

Besser geht es nicht: Vier Rückrundenpartien, vier Siege — der VfB Stuttgart ist die Mannschaft der Stunde. Nach dem 2:0 (0:0)-Sieg gegen Hertha BSC Berlin — zuvor sechs Spiele in Folge ungeschlagen — war Serey Dié der gefeierte Mann. „Er war absolut herausragend. Das Tor war die Krönung für ihn“, lobte Trainer Jürgen Kramny den Nationalspieler der Elfenbeinküste, der vor einem Jahr für nur 500.000 Euro vom FC Basel gekommen war. Die Wandlung des VfB vom verunsicherten Abstiegskandidaten zur erfolgreichsten Mannschaft der Rückrunde ist frappierend. Seit Kramny den sturen wie erfolglosen Alexander Zorniger im November abgelöst hat, dreht der Club gewaltig auf. „17 Punkte am Stück - das ist eine ganz gute Quote“, kommentierte Kramny seine sehenswerte Bilanz. Der holte den von Zorniger verbannten Georg Niedermeier als Stabilisator in die Viererkette zurück. Der VfB verteidigt wieder weiter hinten und attackiert nicht mehr in „Wildwest-Manier“ (Kramny) blind nach vorne wie zu Zornigers Zeiten.

14 Tore nach 21 Spielen — das ist wahrlich kein Ruhmesblatt. So wenig Treffer wie der FC Ingolstadt hat kein Team der Liga erzielt, sogar die Kellerkinder Hoffenheim und Hannover haben schon je 19 Mal getroffen. In Wolfsburg sah man, warum die Malaise: „Außer Standards ging bei uns nach vorne nichts“, haderte Trainer Ralph Hasenhüttl, der trotzdem Tabellenzwölfter ist und schon sieben Mal mit seinen Minimalisten gewonnen hat. Noch eine FC-Marke: 501 Minuten ist Ingolstadt auswärts ohne Torerfolg. Letztmals traf Tobias Levels am 31. Oktober beim FC Schalke 04.

Torwart René Adler vom Bundesligisten Hamburger SV ist einer, der sich auch abseits des Rasens Gedanken macht. Jetzt kritisierte er das zügellose Geschäftsgebaren im Profi-Fußball. „Dieser sagenhafte Geldkreislauf ist schon absurd. Bedenklich ist, dass die Vereine in England nicht danach gehen, was ein Spieler wirklich kann, sondern sie orientieren sich an den Summen, die andere Vereine bereit sind, für x-beliebige Spieler auszugeben“, sagte Adler der „Welt am Sonntag“. Und: „Es ist eine große Kunst, sich mit der nötigen Gelassenheit zu entwickeln, wenn man ständig getrieben ist.“ Die ewige Hatz schade auf Dauer. „Deshalb ist es wichtig, auch mal anzuhalten, dankbar zu sein für das, was man erreicht hat“, sagte Adler. Er selbst habe eine Wandlung vollzogen. „Ich (...) fahre abends nach Hause und freue mich auf ein Essen mit meiner Freundin.“

Der SV Darmstadt 98 hat jeglichen Spionage-Verdacht nach einem Vorfall beim Heimspiel gegen Bayer Leverkusen von sich gewiesen. In der Halbzeitpause der Bundesliga-Partie gegen die Werkself (1:2) hatte eine Person an der Tür der Gästekabine gelauscht. Die Darmstädter stellten klar, dass es sich um einen ehrenamtlichen Helfer aus dem organisatorischen Bereich handelte. Die „Bild am Sonntag“ hatte berichtet, dass Leverkusens Sportdirektor Rudi Völler einen Reporter an der Tür erwischt und diesen angebrüllt habe mit den Worten: „Verschwinden Sie sofort!“ Darmstadt-Präsident Rüdiger Fritsch erklärte: „Wie Rudi Völler schon gesagt hat, war die Person nur neugierig.“ Intern würden Maßnahmen getroffen, damit so etwas nicht wieder vorkommt.