Streich: Keine Lust, der Mannschaft etwas vorzuwerfen
Hamburg (dpa) - Christian Streich stand gefühlt wieder mit leeren Händen da, war aber spürbar um Haltung bemüht.
„Das ist jetzt schon das sechste Mal, dass wir ein spätes Tor bekommen und wieder nicht gewonnen haben. Das ist brutal“, sagte der stets hoch engagierte Trainer nach dem 1:1 seines SC Freiburg beim Hamburger SV.
89 Minuten hatte der von seinem ständig am Spielfeldrand auf und ab gehenden und oft wild gestikulierenden Coach dirigierte SCF nahezu alles im Griff gehabt, dann zerstörte Gojko Kacar mit seinem späten Ausgleich den Traum der Breisgauer vom Auswärtssieg. Statt des Befreiungsschlags ist für Streich & Co. nun weiter höchste Abstiegsgefahr angesagt.
„Ich bin jetzt eigentlich ganz gut drauf, aber morgen wird es sicher schwieriger, ganz anders“, räumte der Coach ein. Nur zwei Spiele bleiben noch, um den drohenden vierten Absturz in die 2. Liga zu verhindern. „Es geht weiter“, merkte der 49-Jährige an. Er habe „heute keine Lust“, seinen Spielern Vorwürfe zu machen, lobte lieber, dass man Rückschläge immer wieder wegstecke: „Ich bin stolz, ein Team mit diesen Charakteren und dieser sozialen Kompetenz trainieren zu dürfen.“ Nur bei Knut Kircher monierte er kurz, dass der Referee in der Nachspielzeit einen Griff von Rajkovic gegen Krmas nicht mit Elfmeter ahndete: „Das war Freistil-Ringen.“