Streich lobt Arbeitsethos seiner Profis
Gelsenkirchen (dpa) - Christian Streich wusste gar nicht, wo er seinen Überschwang der Gefühle abladen sollte. Er umarmte und herzte jeden, der ihm in den Weg lief. Das 3:1 bei Schalke 04 und eine hervorragende Hinrunde ließen bei Streich die Emotionen raus - alle.
Als der Mann mit dem herrlichen alemannischen Dialekt die Breisgauer vor einem Jahr übernahm, war Freiburg Letzter der Tabelle, es drohte der Abstieg. Seitdem hat sich Enormes entwickelt. Im restlichen Saisonverlauf 2011/2012 holte die Mannschaft 27 Punkte, in der Hinrunde der Bundesliga-Jubiläumssaison sind es bereits 26 - in der Addition 53 Zähler aus 34 Begegnungen.
Und was macht Streich? Er kritisiert. „An einem anderen Tag bekommst du in den ersten 45 Minuten drei, vier Tore“, hielt er seinen Leuten vor. Doch dann brach das Positive in ihm durch. Er bedankte sich bei ihnen „für ihren Arbeitsethos und ihre Kritikfähigkeit“. Sie hören ihm zu, sie akzeptieren, wenn er was zu bekritteln hat. Im Moment dürfte das wenig sein.
Was Streich aber überhaupt nicht hören will, ist das um sich greifende Gerede vom internationalen Geschäft. Das ist ihm momentan zu viel, er will davon nichts wissen: „Ich schicke vieles zur Seite.“ Was für ihn gilt, ist „arbeiten, arbeiten, arbeiten“.