Streich wittert Verschwörung: „Katastrophal“
Freiburg (dpa) - Nach dem Tiefschlag gegen Borussia Dortmund witterte Christian Streich eine Verschwörung und schloss sogar persönliche Konsequenzen nicht aus.
Der Trainer sah sich und den SC Freiburg beim 0:1 (0:0) zum wiederholten Male von den Bundesliga-Referees benachteiligt und wollte sich diesmal nicht mehr zurückhalten. „Wenn einige Herren persönliche Probleme mit mir haben, müssen sie mir das sagen“, zürnte Streich. Irgendwann habe er „keine Lust mehr, das mit anschauen zu müssen. Wenn es mit mir zu tun hat, sollen sie es sagen, dann muss es jemand anderes machen.“
Vor allem eine Szene brachte den leidenschaftlichen Coach, der sich in der letzten Zeit mit Schelte an Schiedsrichtern zurückgehalten hatte, auf die Palme. In der 43. Minute ließ Philipp Zulechner zunächst Nationalspieler Mats Hummels stehen, ehe er vom zweiten Dortmunder Innenverteidiger Sokratis von den Beinen geholt wurde. Der Grieche hatte dabei Glück, dass Schiedsrichter Peter Gagelmann ihm nur die Gelbe Karte zeigte.
Da Zulechner ansonsten frei auf das Gäste-Tor zugelaufen wäre, hätte sich Sokratis auch über Rot nicht beklagen können. „Was wir in dieser Saison alles erleben müssen“, meinte Streich, Trainer der abstiegsbedrohten Breisgauer, zu der umstrittenen Szene. „Vielleicht liegt es an mir, dass wir so behandelt werden, wie wir behandelt werden.“
Und Streich legte nach. „Das ist katastrophal, was da passiert“, echauffierte er sich über die lange Liste angeblicher Fehlentscheidungen in jüngster Zeit gegen sein Team. „Ich kann mir nur erklären, dass es eine persönliche Geschichte ist, anders ist das nicht mehr erklärbar“, meinte er. Es gehe einfach nicht, dass seine Mannschaft alle paar Wochen „dermaßen bestraft“ werde.
Dank eines skurrilen Kunstschusses von Sebastian Kehl hatte Dortmund zuvor seinen Höhenflug fortgesetzt. Der Vizemeister feierte mit dem 1:0 seinen fünften Sieg in den vergangenen sechs Bundesligaspielen und untermauerte im Kampf um die Champions-League-Qualifikation seine Position als erster Verfolger des übermächtigen FC Bayern München. Die Breisgauer hingegen verpassten in ihrer 500. Bundesligapartie den 100. Heimerfolg und schweben als Vorletzter weiter in akuter Abstiegsgefahr.