Tauziehen um Lasogga tabu - Herthas Skjelbred fraglich

Berlin (dpa) - Herthas Plan steht längst, doch vor und beim brisanten Duell gegen den krisengeschüttelten Hamburger SV soll es eine Pause geben im Tauziehen um die Leihspieler Pierre-Michel Lasogga und Per Skjelbred.

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Und das nicht nur deshalb, weil das Mitwirken beider umworbenen Profis in der Bundesliga-Partie an diesem Samstag (18.30 Uhr) in Hamburg ziemlich unwahrscheinlich ist. Der norwegische Mittelfeldspieler Skjelbred wird von einem grippalen Infekt geplagt und kann in Berlin derzeit nicht voll trainieren. HSV-Leihstürmer Lasogga arbeitete am Donnerstag erstmals nach seinem Fasererriss kurz mit dem Team, danach aber wieder solo mit Athletik-Coach Markus Günther.

„Das wird schwierig“, erklärte HSV-Coach Bert von Marwijk zu Lasoggas Comeback-Chance schon nach 14 Tagen im Duell gegen seinen Stammverein. Ähnlich äußerte sich Herthas Coach Jos Luhukay zum gesundheitlichen Zustand von Skjelbred: „Man muss abwarten, ob es reicht, dass er mit 100 Prozent antreten kann.“ Der 26-Jährige ist vom HSV bis zum Saisonende an Hertha ausgeliehen, auf der Gegenseite spielt Lasogga als Berliner Leihgabe bei den Hamburgern - und gilt im gegenwärtigen Trauma des Bundesliga-Dinos als Hoffnungsträger. Gern möchte der HSV, als Tabellen-17. in argen Abstiegsnöten, den gebürtigen Gladbecker behalten. Seine bisherigen neun Saisontore haben den Hamburgern zumindest noch die Hoffnung bewahrt.

Hertha hat seine Vorstellungen unabhängig von der Aktualität klar formuliert. Der durch einen Deal mit einem Investor wirtschaftlich plötzlich wesentlich bessergestellte Club will Lasogga zurück. Die Berliner haben dem Stürmer, der derzeit bis 2015 an Hertha gebunden ist, schon vor längerer Zeit einen neuen langfristigen Vertrag angeboten. „Wir sind sehr offen damit umgegangen. Wir haben ihn ausgeliehen, weil er bei uns nicht an die Spielpraxis kam, die er brauchte“, berichtete Hertha-Trainer Luhukay: „Wir haben für Pierre das Beste gewollt. Und es ist gut für ihn und Hamburg, das er den Rhythmus gefunden und Tore geschossen hat.“

Nach einer Kreuzbandoperation hatte Lasogga in der Aufstiegssaison bei Hertha nicht gleich wieder den Sprung zum Stammspieler geschafft. Doch für die Zukunft setzt der derzeitige Tabellen-Achte auf das Talent und die Wucht des Angreifers. Zudem möchten die Berliner, die noch auf den ersten Rückrundensieg warten, auch den in der starken Hinrunde überzeugenden Skjelbred fest verpflichten.

„Wir haben gesagt, was wir wollen und was unser Ziel ist, daran werden wir arbeiten“, sagte Hertha-Manager Michael Preetz, der keine Wasserstandsmeldungen abgeben will. Das Thema sei jetzt ohnehin tabu. „Wir fahren nach Hamburg, um das Spiel zu bestreiten. Es ist nicht der Zeitpunkt, um Vertragsgespräche zu führen“, erklärte Preetz am Donnerstag: „Das gehört sich nicht, das machen wir auch nicht.“ Eine Klausel, dass Lasogga gegen Hertha nicht auflaufen kann, gebe es im Leihvertrag auch nicht, bestätigte Preetz nochmals.

Vor seiner Rückkehr in den Hertha-Kader steht Tolga Cigerci, der zuletzt wegen Achillessehnenproblemen ausgefallen war. Auch der 21-Jährige hat als Leihkraft bei den Berlinern eingeschlagen. Preetz stellte Cigerci nun in Aussicht, dass Hertha im April die Kaufoption für den Profi des VfL Wolfsburg ziehen werde. Die Kaufsumme soll bei einer Million Euro liegen.