Teurer Reus: Klopp wird keine Neid-Debatte
Dortmund (dpa) - Eine Neid-Diskussion in der Mannschaft von Borussia Dortmund wegen der hohen Ablösesumme für Nationalspieler Marco Reus wird Jürgen Klopp nicht dulden.
„Grundsätzlich kann ich so etwas nicht ausschließen. Aber der Unterschied zu früher ist, dass ich jemanden, der so etwas anzettelt, nicht mehr mitspielen lassen würde. Wer so etwas in irgendeiner Form thematisiert, hätte den Gedanken, der hinter unserer Mannschaft steht, nicht verstanden. Dann müsste man sich trennen“, betonte der Trainer des deutschen Fußball-Meisters in einem Interview mit der „Welt am Sonntag“.
Man habe „die 17 Millionen Euro“ für den Mittelfeldspieler von Borussia Mönchengladbach bezahlt. „Und er ist das Geld wert“, ergänzte Klopp. Trotz der hohen Summe werde es keine Ausnahmeregeln und keine bevorzugte Behandlung für das 23 Jahre alte Talent geben. „Nein, Marco Reus braucht keine Sonderstellung, er will sie nicht, und ich vergebe sie nicht.“
Verhältnisse wir einst beim BVB schließt der Fußball-Lehrer für die Zukunft rigoros aus. „Bei uns gibt es keinen Marcio Amoroso mehr, der einen eigenen Physiotherapeuten und einen eigenen Arzt mitgebracht hat. So etwas wird hier nicht mehr vorkommen. Wer das große Ganze gefährdet, der kann gehen“, stellte Klopp klar.
Beim Borussia-Coach zählt allein der Teamgedanke, und nur die aktuelle Form entscheidet darüber, wen er spielen lässt. Stammplatzgarantien sind beim Double-Gewinner tabu. „Es ist meine Verpflichtung als Trainer, immer den Spieler zu bringen, der am besten drauf ist. Im Fußball gibt es nur ein Prinzip, und das orientiert sich nicht an Ablösesummen, sondern an der Leistung.“