Thielen will FC-Präsident werden

Köln (dpa) - Knapp eine Woche vor der außerordentlichen Mitgliederversammlung des 1. FC Köln am kommenden Montag hat der frühere FC-Profi Karl-Heinz Thielen seine Kandidatur als Präsident bestätigt.

„Wir möchten durch unsere Kandidatur die sportliche und finanzielle Talfahrt des 1. FC Köln stoppen und den Verein in eine erfolgreiche Zukunft führen“, hieß es in einer schriftlichen Erklärung des Teams um den ehemaligen Vize-Präsidenten und Geschäftsführer des Fußball-Bundesligisten.

Thielen kann mit der Unterstützung von Nationalspieler Lukas Podolski rechnen, der sich im „Express“ positionierte. „Wer Präsident wird, das liegt nicht in meiner Macht. Aber es ist immer besser, wenn die FC-Mitglieder die Wahl zwischen zwei Gruppen haben und nicht nur eine vorgesetzt bekommen. Ich würde meine Stimme dem Kölner Team Thielen geben“, sagte Podolski. „Ich denke, das steht für fußballerischen Sachverstand - gepaart mit wirtschaftlicher Kompetenz.“

Man habe den Verwaltungsratsvorsitzenden Werner Wolf gebeten, Standpunkte und Pläne den Mitgliedern bei der Versammlung erklären zu dürfen, teilte das Thielen-Team weiter mit. Thielen hat den früheren FC-Vizepräsidenten Bernd Steegmann und Verwaltungsratsmitglied Franz-Josef Wernze als seine künftigen Stellvertreter mit ins Boot genommen. Vorherige Werbeveranstaltungen halte man nicht für nötig, hieß es weiter.

Der Verwaltungsrat hatte vor drei Wochen einen neuen Vorstand mit dem ehemaligen Manager der Leverkusener Bayer AG, Werner Spinner, Markus Ritterbach und dem früheren Nationaltorhüter Toni Schumacher vorgeschlagen. Somit könnte es zu einer Kampfkandidatur kommen, wenn das Team um Spinner bei der Versammlung zweimal nicht die Stimmen-Mehrheit erhält.

Der Verwaltungsratsvorsitzende Wolf und sein Stellvertreter Josef Sanktjohanser unterstrichen, sie seien überzeugt, dass das Team von Spinner der richtige zukünftige Vorstand sei. Mit Thielen sei mehrfach gesprochen worden, er habe eine Kandidatur als Vizepräsident abgelehnt.

Die Neuwahl des Präsidiums wird nötig, weil Wolfgang Overath sowie seine Stellvertreter Jürgen Glowacz und Friedrich Neukirch am 13. November 2011 überraschend zurückgetreten waren.