„Top-Profi“ Koo soll FCA zum Aufschwung verhelfen
Augsburg (dpa) - Dank Rückkehrer Ja-Cheol Koo wurde der verpatzte Saisonstart beim FC Augsburg schnell wieder zur Nebensache. Die Verpflichtung des südkoreanischen Spielgestalters weckt neue Hoffnungen bei den schwächelnden Schwaben.
Aus den ersten drei Partien in der Fußball-Bundesliga holten sie nur einen Punkt - und jetzt steht auch noch das Auswärtsspiel gegen den FC Bayern an. Da kommt Koo zur rechten Zeit. Er habe „sich immer als absoluter Top-Profi verhalten und uns auch sportlich weitergeholfen“, sagte Trainer Markus Weinzierl zum letzten Transfer des Sommers: „Bei ihm wissen wir, was er kann.“
Vor dem anstehenden Europa-League-Abenteuer mit zahlreichen englischen Wochen hat der Schwaben-Coach damit eine weitere Konstante in seinem ansonsten nicht üppig besetzten Kader. Bereits von Anfang 2012 bis Mitte 2013 überzeugte Koo als nimmermüder Leistungsträger beim FCA und trug zweimal entscheidend zum Klassenverbleib bei. „Da er hier das System kennt, wird es auch nicht lange dauern, ihn zu integrieren“, kommentierte Weinzierl.
Bisher gingen die gestiegenen Erwartungen von Verein und Umfeld allerdings nicht auf. Zwei 0:1-Heimniederlagen gegen Hertha BSC und zuletzt im Derby gegen den FC Ingolstadt verunsicherten Weinzierls Profis, die realistisch betrachtet auch nach der Länderspielpause am 12. September beim Rekordmeister aus München keine Aussicht auf Zählbares haben. „Es muss viel zusammenkommen, um da zu punkten“, erkannte Manager Stefan Reuter. „Der FC Bayern ist Topfavorit auf den Titel, sie spielen sehr stark, haben weiter Qualität dazubekommen - das ist ein extrem schwieriges Auswärtsspiel.“
Im Fokus steht bei vielen längst der erste Europapokal-Auftritt der Augsburger Vereinsgeschichte bei Athletic Bilbao fünf Tage nach dem Bayern-Spiel - auch wenn die Verantwortlichen zuletzt alles taten, um ihre Außendarstellung ganz auf die Bundesliga auszurichten. Am Tag der Europa-League-Auslosung hielt der Club die Pressekonferenz mit Weinzierl extra schon vorher ab, um der Öffentlichkeit zu demonstrieren, dass das Ingolstadt-Spiel viel wichtiger sei. Anstatt sich über die internationalen Gegner zu äußern, ließ sich Weinzierl Sätze wie diesen entlocken: „Wir wissen, dass die Basis die Bundesliga ist. Das haut ihr uns um die Ohren, wenn wir international vielleicht gut und national schlecht spielen.“
Genützt hat diese Strategie zunächst nichts. „Klar ist das enttäuschend, wir stehen jetzt unten drin“, klagte Kapitän Paul Verhaegh nach einer schwachen Vorstellung gegen Ingolstadt. „Wir müssen vieles besser machen“, sagte der Niederländer. Helfen dabei soll nun auch Koo, der zuletzt beim Ligakonkurrenten FSV Mainz 05 nicht glücklich geworden war. Zunächst ist der Südkoreaner allerdings wie einige andere FCA-Profis noch auf Länderspielreise.
Bald wieder auf dem Platz stehen könnte in Piotr Trochowski dafür ein weiterer Neuzugang, der sich Ende Juli einen Außenmeniskusriss im linken Knie zugezogen hatte. Der Ex-Nationalspieler „macht Fortschritte, trainiert individuell und steigt möglicherweise nächste Woche wieder ins Mannschaftstraining ein“, berichtete Weinzierl.