TV-Quoten steigen trotz Bayern-Dominanz
Hannover (dpa) - Von wegen Langeweile. Der Alleingang des FC Bayern München in der vorigen Bundesliga-Saison störte die Fernsehzuschauer offensichtlich nicht.
Die wichtigsten TV-Partner der Deutschen Fußball Liga (DFL) konnten ihre Quoten sogar erhöhen. „Das Interesse der Fußballfans konzentriert sich nicht nur auf die Frage nach dem deutschen Meister“, erklärte ZDF-Sportchef Dieter Gruschwitz die leicht gestiegenen Zahlen für die Spielzeit 2014/15.
Das „Aktuelle Sportstudio“ im ZDF verzeichnete trotz der späten Sendezeit 23 Uhr im Schnitt 2,15 Millionen Zuschauer. Das entspricht einem Marktanteil von 12,8 Prozent. Damit liegen die Mainzer etwas besser als in der Saison 2013/14 (2,13 Millionen/12,6 Prozent). Die ARD-Sportschau am Samstag (18.30 Uhr) erhöhte die Reichweite von 5,15 auf 5,32 Millionen Zuschauer. Die Marktanteile für den Bundesliga-Block stiegen von 23,8 auf 24,2 Prozent.
Der spannende Abstiegskampf sorgte auch an den letzten Spieltagen, als die Meisterschaft längst entschieden war, für stabile Werte. Als Renner für das Erste erwiesen sich die beiden Relegationsspiele zwischen dem Hamburger SV und Karlsruher SC. Mit 9,30 Millionen und 9,49 Millionen Fans erzielten die Partien Länderspiel-Quoten.
Der Pay-TV-Anbieter Sky war als größter Geldgeber der DFL ebenfalls mit dem Saison-Ablauf zufrieden. Auch dank der Fußball-Übertragungen - Sky überträgt alle Bundesliga-Spiele live - stieg die Abonnentenzahl auf mehr als 4,2 Millionen. „Für einen fehlenden Reiz spricht das nicht gerade“, kommentierte DFL-Chef Christian Seifert im „kicker“-Interview das zunehmende Bundesliga-Interesse im Fernsehen.
Der Dachverband sieht sich durch die Zahlen in seiner Auffassung bestätigt. Nach einer Meinungsumfrage der DFL interessiert sich ein Fußballfan vor dem Bildschirm für fünf verschiedene Vereine. Der leichte Quotenanstieg ist auch ein gutes Argument bei den anstehenden Verhandlungen mit den Sendern über einen neuen TV-Vertrag.
Der laufende Vierjahreskontrakt mit einem Gesamtvolumen von 2,5 Milliarden Euro endet im Sommer 2017. Der neue Vertrag soll möglichst im Frühjahr 2016 unter Dach und Fach sein. Zudem verspricht die starke Rückrunde des frisch gekürten Pokalsiegers VfL Wolfsburg für die nächste Saison auch mehr Spannung im Meisterschaftskampf.