Aufsteiger praktisch gerettet VfB und 96 gehen nach 1:1 entspannt im Saisonendspurt

Stuttgart (dpa) - Es ist fast geschafft. Michael Reschke hat sowieso keine Zweifel mehr. Der Sportvorstand des VfB Stuttgart ist sich sogar sicher, dass bei den 39 Punkten seines Clubs allerhöchstens ein Akademiker den Klassenverbleib noch infrage stellen würde.

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„Da müsstest du ja einen Mathematik-Professor dran setzen, dass es zu einer Konstellation kommt, in der wir noch absteigen“, sagte der 60-Jährige nach dem 1:1 gegen Hannover 96. Auch die Niedersachsen können nach dem späten Ausgleich durch Niclas Füllkrug (90. Minute + 1) für eine weitere Saison in der Fußball-Bundesliga planen.

Vier Spieltage vor Saisonende sind die beiden Aufsteiger praktisch gerettet. Was beide fußballerisch in Stuttgart angeboten haben, war zwar wenig attraktiv. Das stört aber in Hannover oder Stuttgart derzeit kaum jemanden. Das Saisonziel ist ja so gut wie erreicht. Wen interessiert im Endeffekt schon der Weg dahin? „Wir haben ja, Gott sei Dank, die wirklich tolle Lage gehabt, dass wir nicht einmal wirklich was mit dem Abstieg zu tun hatten“, sagte 96-Coach André Breitenreiter. Mit ihrem nicht nur in Stuttgart auf Sicherheit bedachten Spiel bewegten sich die Gäste tatsächlich die ganze Saison über im sicheren Mittelfeld der Tabelle.

Der VfB dagegen hat ein paar Umwege genommen. Einem ordentlichen Saisonstart folgte unter Trainer Hannes Wolf ein Einbruch im Winter. Wolf musste gehen, der mit wenig Begeisterung empfangene Tayfun Korkut wurde sein Nachfolger - und verblüffte seine Kritiker mit einer Erfolgsserie von acht Spielen nacheinander ohne Niederlage. Schon nach dem 3:2-Sieg beim 1. FC Köln Anfang März schienen die Schwaben praktisch durch, nach dem 2:1-Erfolg in Freiburg zwei Wochen später dachte Reschke wahrscheinlich erstmals an seinen Mathematik-Professor. Zwölf Punkte trennen die Schwaben nun vom FSV Mainz 05 auf dem Relegationsplatz.

Dennoch überwog beim VfB nach dem 1:1 die Enttäuschung. Angesichts des späten Ausgleichs sprach Korkut von einem „bitteren Ende“ und „riesiger Enttäuschung“. Denn so wird er am Montag (20.30 Uhr/Eurosport) eventuell doch noch mal den Fernseher anschalten, wenn Mainz den SC Freiburg empfängt. „Ich wollte eigentlich nicht schauen, weil wir die Sache heute eigentlich klar machen wollten“, meinte Korkut. Nun schaut er vielleicht doch mal rein und dürfte wie sein Kollege Breitenreiter dem SC die Daumen drücken. „Aber ich werde nicht vorm Fernseher sitzen und mitzittern“, sagte Breitenreiter. Muss er auch nicht mehr.