Viel zu stark für die Bank
Spieler wie Felipe Santana oder Roel Brouwers stehen selten in der Startelf. Auch ohne Stammplatz halten sie ihren Vereinen die Treue.
Düsseldorf. „I am back — ich bin zurück“, schreibt Dortmund Innenverteidiger Neven Subotic am Donnerstag auf seine Facebook-Pinnwand. Was 5 500 Fans gefällt, dürfte seinen Kollegen Felipe Santana nicht freuen. Samstag, spätestens nächste Woche dürfte der Abwehrspieler seinen Stammplatz auf dem Platz wieder gegen den auf der Bank eintauschen.
Drei Spiele hat er in Rückrunde für den verletzten Subotic absolviert, dabei ein Tor erzielt und die Stammkraft solide vertreten. Sein Problem: Unter Trainer Jürgen Klopp sind die etatmäßigen Innenverteidiger Subotic und Mats Hummels gesetzt. Der Erfolg der vergangenen Jahre gibt dem Trainer Recht. „Felipe ist der größte Härtefall in unserer Mannschaft“, sagt Klopp über den Brasilianer.
Zu gut für die Bank, aber kein Platz in der Stammelf, so ergeht es in Mönchengladbach auch Roel Brouwers. Der Niederländer absolvierte alle Partien der Rückrunde für die Borussia, vertritt in der Innenverteidigung aber nur den an Grippe erkrankten Martin Stranzl. Samstag wird Brouwers wieder seinen Platz auf der Bank einnehmen.
„Wunderschön, dass wir drei solch gute Innenverteidiger haben. Wenn Martin Stranzl oder Alvaro Dominguez ausfallen, ist Roel sofort zur Stelle. Wir kennen seine Qualitäten.“, sagt Sportdirektor Max Eberl über der 31-Jährigen. Einen Wechsel zu einem Verein mit Stammplatzgarantie schließt Brouwers aus: „Darüber denke ich nicht nach. Ich fühle mich, auch wenn ich nicht immer spiele, sehr wohl in diesem Klub.“
Felipe Santana liebäugelte zwar schon in der vergangenen Sommerpause mit einem Wechsel und wurde als Dante-Nachfolger in Gladbach gehandelt. Der 25-jährige entschied sich dann aber für eine weitere Saison beim BVB, wohl auch aufgrund der Wertschätzung des Vereins. „Er ist ein untadeliger Profi und menschlich eine echte Bereicherung für unsere Mannschaft“, sagt Sportdirektor Michael Zorc.
Mehrere Bundesligaspieler begnügen sich — teilweise altersbedingt — mit der Rolle des Edelreservisten. Ob Clemens Fritz in Bremen, Manuel Friedrich in Leverkusen oder Alexander Madlung in Wolfsburg. Vor allem Defensivkräfte halten ihren Vereinen die Treue. „Wir wissen, was wir an ihm haben“, sagte Bayerns damaliger Sportdirektor Christian Nerlinger 2012 nach der Vertragsverlängerung von Daniel van Buyten. Der Innenverteidiger war in seinen sieben Spielzeiten — teilweise verletzungsbedingt — selten Stammkraft, ist aber zur Stelle, wenn er gebraucht wird. Der mittlerweile 35-Jährige will seinen Vertrag verlängern. „Ich stehe jederzeit bereit. Bayern kann sich immer auf mich verlassen“, sagt der Belgier.