Viele Bundesligisten planen zwei Trainingscamps
Düsseldorf (dpa) - Die 18 Fußball-Bundesligisten rüsten sich für die 50. Jubiläums-Saison. Doppelt hält besser, lautet dabei das Motto: Mehr als die Hälfte der deutschen Topclubs beziehen zwei Trainingslager, Werder Bremen hat sogar drei Camps gebucht.
Großen Reisestress wollen mit zwei Ausnahmen fast alle vermeiden: Allein 14 Erstligisten planen die Vorbereitung im Nachbarland Österreich. Meister Borussia Dortmund und Bayer Leverkusen zieht es in die Schweiz, Rekordchampion Bayer München bezieht am Gardasee/Italien Quartier und Borussia Mönchengladbach sowie der VfB Stuttgart bleiben im eigen Land.
Der FSV Mainz 05 hat zwar als erster Bundesligist am Mittwoch das Training wieder aufgenommen, reist jedoch als letzter in ein Trainingslager (ab 27. Juli/Bad Tatzmannsdorf/Österreich). Gewissheit hat nun Fortuna Düsseldorf: Der Aufsteiger kann sich endgültig auf Liga eins vorbereiten, nachdem Hertha BSC auf einen weiteren Einspruch gegen das verlorene Relegationsspiel verzichtet hat.
Die Rheinländer wollen es sich auch in Österreich gemütlich machen. „In Maria Alm haben wir ein familiäres Umfeld angetroffen, wie es sich der Verein wünscht. Das hat gepasst“, sagte Fortuna-Präsident Peter Frymuth. Der Feinschliff für das Projekt Klassenverbleib soll kurz vor Beginn der Saison am 24. August in den Niederlanden erfolgen.
Die urige Atmosphäre in der Alpenrepublik und die kurze Anreise schätzen auch die meisten Ligakonkurrenten. Eintracht Frankfurt hat sogar zweimal in Österreich gebucht - erst in Windischgarsten und danach noch mal in Feldkirchen. Werder Bremen sucht die Abwechslung: Norderney an der Nordsee, Zillertal in Österreich und Donaueschingen heißen die Stationen der Trainingslager-Tour.
Bayern München, dass allein acht Nationalspieler im deutschen EM-Kader hat, beschränkt sich auf ein sechstägiges Trainingslager in Riva del Garda. Titelverteidiger BVB konzentriert den Kader zweimal: im österreichischen Kirchberg und in Bad Ragaz/Schweiz. Wer dann besser vorbereitet ist, wird sich beim Super-Cup am 12. August erstmals zeigen.
Auf die Strapazen von Fernreisen hat das Gros der 18 Clubs verzichtet. Nur der Hamburger SV fliegt vom 16. bis 23. Juli nach Südkorea, um dort am Peace Cup in Suwon teilzunehmen und sich mit dem FC Barcelona zu messen. Nordrivale VfL Wolfsburg plant noch eine Promotionstour durch China. Gar nicht das Land verlassen wird der VfB Stuttgart, der nur ins 120 Kilometer entfernte Donaueschingen fährt, und Borussia Mönchengladbach. Der Champions-League-Qualifikant hat in Rottach-Egern gebucht.