Vorbereitung Breite Brust oder Angst im Nacken? Die Bundesliga im Rückrunden-Check

Die einen kämpfen um den Titel, die anderen gegen den Abstieg. Die Rückrunde der Fußball-Bundesliga verspricht spannende Duelle. Alle Teams hoffen auf einen optimalen Start. Aber wer hat die Vorbereitung am besten genutzt?

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Borussia Dortmund: Drei Spiele, drei Siege, keine neuen Verletzten: Tabellenführer BVB hat im Trainingslager von Marbella Mut für den Angriff auf den Titel geschöpft. Abwehrchef Manuel Akanji wird vorerst fehlen. Bei Verteidiger Dan-Axel Zagadou und Torjäger Paco Alcácer wird es bis zum Rückrundenstart der Fußball-Bundesliga eng.

FC Bayern: Sechs Punkte Rückstand auf den BVB? Na und! Der FC Bayern ist nach seinem Camp in Katar bereit für die Aufholjagd. Arjen Robben (Oberschenkel) trainiert allerdings nur individuell, Franck Ribéry wütete erst im Internet und fällt nun aus (Muskelfaserriss).

Borussia Mönchengladbach: Die Tests beim 1. FC Magdeburg (1:2), gegen Standard Lüttich (0:2) sowie beim Telekom Cup gegen Hertha BSC (1:0) und gegen die Bayern (2:4 nach Elfmeterschießen) waren eher durchschnittlich. Immerhin: Lars Stindl ist wieder fit.

RB Leipzig: Die Sachsen fühlen sich gut vorbereitet. Die Tests waren aber noch eher verhalten: 1:1 gegen Galatasaray Istanbul und 1:0 gegen den Wolfsberger AC. Ideengeber Emil Forsberg ist nach drei Monaten Pause auf dem Weg zurück ins Team. Der BVB dürfte aber noch zu früh kommen. Platz vier ist das Mindestziel am Saisonende.

VfL Wolfsburg: Mit dem Trainingslager in Portugal sowie den klaren Testspiel-Siegen gegen Arnheim (3:0) und Rijeka (3:0) war Trainer Labbadia zufrieden. Allerdings trübt der langfristige Ausfall von Daniel Ginczek die Stimmung. Der Stürmer fehlt mehrere Wochen.

Eintracht Frankfurt: Mit dem Trainingslager im US-Sonnenstaat Florida zeigte sich Trainer Hütter zufrieden. Im Duell mit namhaften Gegnern präsentierte sich die Eintracht in guter Form und gefestigt. Vor allem mit Vize-Weltmeister Rebic ist in der Rückrunde zu rechnen.

TSG 1899 Hoffenheim: Zwei Testspiele an einem Tag in Spanien lassen wenig Schlüsse über die Nagelsmann-Mannschaft zu, die sich ansonsten zuhause vorbereitet hat. Der lange verletzte Amiri ist wieder topfit, Spielmacher Demirbay allerdings angeschlagen.

Hertha BSC: Beim Telekom Cup gab es zwei Niederlagen und auch zuvor war Coach Dardai mit der Leistung beim 4:1 gegen Bielefeld unglücklich. Im Mittelfeld erwartet er mehr. Hoffnungsträger Marko Grujic soll nach Trainings-Rückkehr aber noch geschont werden.

Bayer Leverkusen: Mit dem neuen Trainer Peter Bosz gab es in drei Tests drei Siege: 4:0 gegen Twente Enschede, 3:1 gegen PEC Zwolle und 4:2 gegen Preußen Münster. Das neue Bosz-System mit Offensivpressing scheinen die Bayer-Profis ganz gut verinnerlicht zu haben.

Werder Bremen: Ein abgebrochenes Testspiel und ein Unentschieden gegen die B-Elf eines südafrikanischen Erstligisten: Werders Testspiele in Johannesburg verliefen wenig erfreulich. Immerhin wirkte Kapitän Kruse wieder fit und austrainiert.

SC Freiburg: Auch wenn der Auftakt in Frankfurt und gegen Hoffenheim schwer werden dürfte: Der SC Freiburg startet mit sieben Punkten Vorsprung auf die Abstiegszone zuversichtlich in die Rückrunde. Rückkehrer Grifo erhöht die Offensiv-Möglichkeiten, zudem wurde in der Vorbereitung an der Standardschwäche gearbeitet. Ein Problem könnte der mögliche Ausfall von Linksverteidiger Günter werden.

FSV Mainz 05: Dreimal mit zwei Toren geführt, dreimal nicht gewonnen. Die Mainzer scheinen kurz vor dem Rückrundenauftakt ein Problem mit ihrer Mentalität zu haben. Trainer Schwarz und Sportvorstand Schröder warnen. Trotz 21 Punkten in der Hinrunde können die Abstiegssorgen schnell wieder akut werden.

FC Schalke 04: Über die aktuelle Form lässt sich nur spekulieren. Das einzige Testspiel im Trainingslager in Benidorm gegen Genk endete 2:2. Immerhin sind einige Spieler wie Mark Uth nach Verletzungen wieder zurück. Auch Salif Sané und Suat Serdar werden bis zum Spiel gegen Wolfsburg wohl wieder fit.

Fortuna Düsseldorf: Die Posse um die Zukunft von Trainer Friedhelm Funkel ging auch am Team nicht spurlos vorbei. Dennoch gab es in der Winterpause starke Auftritte gegen die Spitzenteams aus Dortmund (2:3) und München (7:8 i.E.). Zudem gelangen zum Abschluss der Hinserie drei Siege in Serie. Das macht Mut für die Rückrunde.

FC Augsburg: Das Thema Caiuby, der aus privaten Gründen das Camp in Spanien verpasst hatte, nervte seine Teamkollegen. Wegen zahlreicher Blessuren konnte Trainer Baum, der seine Mannschaft noch mehr in die Pflicht nimmt, seine vermeintliche Stammelf nicht einspielen.

VfB Stuttgart: Im Trainingslager gab es in zwei Tests keinen Sieg, beide Male verspielte der VfB eine Führung. Mit Zuber und Esswein sind zwei neue für die Flügel da, die Wucht und Dynamik ins lahme Spiel der Schwaben bringen sollen. Didavi ist unverändert fraglich.

Hannover 96: Die erhoffte Euphorie beim Tabellenvorletzten ist ins Gegenteil umgeschlagen. Ein Streit um Verstärkungen und Ausfälle von Leistungsträgern sorgten für Rückschläge. Mut machen die Neuzugänge Akpoguma und Müller sowie das letzte Testspiel gegen Almelo (4:1).

1. FC Nürnberg: Aufbruchstimmung wollte das Schlusslicht erzeugen - das misslang gründlich. Ein 1:1 gegen Zwolle und ein 1:2 gegen Mouscron machen keine Hoffnung auf eine Aufholjagd. Immerhin sind die lange verletzten Behrens, Mathenia, Valentini und Löwen wieder fit.

(dpa)