Watzke kritisiert Urteil gegen BVB-Profi Piszczek
Dortmund (dpa) - Hans-Joachim Watzke hat das Urteil gegen den Dortmunder Fußballprofi Lukasz Piszczek mit deutlichen Worten kritisiert: „Das ist ein Skandalurteil, da sträuben sich mir alle Haare“, klagte der BVB-Geschäftsführer.
Nach Einschätzung von Watzke ist das Strafmaß für den Verteidiger, der wegen Beteiligung an einer Spielmanipulation zu einer einjährigen Bewährungsstrafe verurteilt worden war, entschieden zu hoch: „Auch wenn so etwas prinzipiell nicht in Ordnung ist. Aber Lukasz stand damals in dem betroffenen Spiel gar nicht im Kader. Ich würde das Urteil nicht annehmen.“
Piszczek muss um seine Teilnahme an der Fußball-EM im eigenen Land bangen. Die Entscheidung über die Zukunft von Piszczek und des ebenfalls verurteilten Nationalspielers Lukasz Mierzejewski im Auswahlteam will der polnische Fußballverband (PZPN) im Juli treffen. „Die Polen sollen froh sein, dass sie einen solchen Klassespieler in ihren Reihen haben und den Ball flach halten“, sagte Watzke.
Zu Wochenbeginn war Piszczek von einem Bezirksgericht in Breslau wegen Spielmanipulation zu einer einjährigen Haftstrafe auf Bewährung verurteilt worden. Er muss 100 000 Zloty (rund 25 000 Euro) Strafe zahlen sowie eine Prämie von 48 100 Zloty zurückgeben.
Vor fünf Jahren sollen Profis von Zaglebie Lubin vor der Partie gegen Cracovia Schmiergeld in Höhe von 100 000 Zloty übergeben haben. Bei diesem Spiel stand Piszczek nicht im Kader von Lubin. Er soll sich aber dem Zahlungswunsch der Mannschaftsführung angeschlossen haben. Bereits im Dezember hatte sich der BVB-Profi bei der Staatsanwaltschaft in Breslau selbst angezeigt.