Werder-Chef Allofs: Kein Streit mit Lemke

Donaueschingen (dpa) - Werder Bremens Clubchef Klaus Allofs hat Meldungen über ein angebliches Zerwürfnis zwischen ihm und Aufsichtsratschef Willi Lemke zurückgewiesen.

„Das entspricht nicht der Wahrheit“ sagte Allofs im Trainingslager in Donaueschingen. „In letzter Zeit wurden Dinge unterschiedlich interpretiert. Es gibt keinen Streit zwischen Aufsichtsrat und Geschäftsführung.“

Lemke hat wegen der angespannten finanziellen Lage des Vereins ein Veto beim Kauf von neuen Spielern eingelegt. Werders Personallage ist aber ebenfalls prekär, vor allem in der Defensive, wo gleich fünf Spieler verletzt sind. „Wir haben im Moment keine richtige Abwehr“, gestand Allofs. „Deswegen müssen wir diskutieren und nach Lösungen suchen, mit denen am Ende alle zufrieden sind. Wir sind in einer Situation, in der wir genau hinschauen müssen, was und wofür wir wann etwas ausgeben.“

Ganz oben auf der Wunschliste von Allofs und Trainer Thomas Schaaf steht nach wie vor der griechische Verteidiger Sokratis Papastathopoulos, der zuletzt für den AC Mailand spielte. Auch Alexander Ignjovski, bislang für 1860 München aktiv, ist ein Kandidat. Seine Transferrechte liegen beim serbischen Verein OFK Belgrad. „Die Absicht ist da, dass beide zu uns kommen wollen“, berichtete Allofs. Er will mit Lemke, mit dem er zuletzt per Telefon und Email kommunizierte, die finanziellen Möglichkeiten für einen Transfer oder ein Leihgeschäft ausloten. Lemke wird am Dienstag zurück in Bremen erwartet. Er war zuletzt in Südamerika bei der Copa America.

Grundsätzlich gebe es zwei Möglichkeiten. „Entweder gehen wir ein kleines Risiko ein und geben Geld aus für neue Spieler, oder es muss vorher Geld eingenommen werden“, sagte der Werder-Chef. „Wenn wir nichts machen, dann wäre das nicht ideal. Wir können aber trotzdem weitermachen“, sagte Allofs. Er widersprach zudem dem Eindruck, der Ex-Meister sei verarmt. „Das ist falsch. Keiner muss sich Sorgen machen, dass er sein Gehalt nicht bekommt.“

Von der Bremer Gehaltsliste soll noch in dieser Wochen Said Husejinovic gestrichen werden. Der von Schaaf nicht mehr berücksichtigte Profi steht vor einem Wechsel zu Skoda Xanthi nach Griechenland. „Das ist so vorgesehen“, sagte Allofs.