Werder-Umbau beginnt: Ekici-Transfer perfekt
Bremen (dpa) - Der Neuanfang bei Werder Bremen hat einen Tag nach der Ausmusterung von Torsten Frings mit dem ersten Transfer begonnen.
Der Fußball-Bundesligist hat den Wechsel des umworbenen Mittelfeldspielers Mehmet Ekici perfekt gemacht und sich damit auch gegen die norddeutsche Konkurrenz vom Hamburger SV durchgesetzt. Der 20 Jahre alte Profi erhält nach Angaben der Bremer einen Vierjahresvertrag. Werder muss geschätzte vier Millionen Euro an den FC Bayern München überweisen.
Mit Ekici, der in der abgelaufenen Saison von den Bayern an den 1. FC Nürnberg ausgeliehen war, ist der erste Schritt für den Umbau und die Verjüngung. „Wir müssen keine Spieler abgeben, aber es wird noch einige Bewegung geben“, sagte Clubchef Klaus Allofs: „Es wird sich noch etwas im Kader verändern.“
Werder hat den Routiniers Frings, Daniel Jensen und Petri Pasanen keine neuen Verträge angeboten und setzt nun auf die Jugend. „Wir freuen uns, mit Mehmet einen Spieler gefunden zu haben, der perfekt in unser Anforderungsprofil passt. Er ist ein junger Spieler mit deutschen Wurzeln, der sich in dieser Saison stark in den Vordergrund gespielt hat“, sagte Allofs.
Für Nürnberg absolvierte der aus Unterhaching stammende Spieler 32 Punktspiele mit drei Toren und neun Torvorlagen. „Er passt mit seiner offensiven Spielwiese gut zu uns“, lobte Werder-Trainer Thomas Schaaf.
„So wie die Saison gelaufen ist, sind wir an einem Punkt angekommen, an dem es gilt, die Weichen neu zu stellen“, sagte Allofs Trotz Platz 13 und des Verpassens des internationalen Wettbewerbs will der Club einige erfahrene Spieler halten. Der angeblich von englischen Vereinen umworbene Marko Marin soll nicht abgegeben, die kommendes Jahr auslaufenden Verträge von Per Mertesacker und Tim Wiese verlängert werden. „Wir wollen mit ihnen weiterarbeiten“, sagte Allofs: „Wir können sie zwar nicht mit Riesen-Verträgen locken, aber wir sehen unsere Karten nicht so schlecht.“
Mertesacker hat wie andere Kollegen die Ausmusterung von Frings bedauert. „Die Entscheidung muss ich erst einmal verdauen“, sagte der Nationalspieler: „Es ist für uns ein sportlicher Verlust.“ Die Führung des Bundesligisten hatte dem 34-Jährigen aus wirtschaftlichen und sportlichen Gründen keinen neuen Vertrag angeboten.
„Sein Weggang ist für uns ein Verlust“, kommentierte Clemens Fritz. Der Verteidiger schränkte jedoch ein: „Es wird dadurch auch nicht alles zusammenbrechen. Wir hatten vor zwei Jahren mit Frank Baumann eine ähnliche Situation. Die anderen werden dadurch noch mehr in die Pflicht genommen.“ Im Unterschied zu Baumann wollte Frings jedoch weiterspielen. Ob er sich einen neuen Verein sucht, ist derzeit noch offen.