Wieder Fan-Aktionen vor Bundesliga-Spielen
Berlin (dpa) - Auch drei Tage nach der Verabschiedung des DFL-Sicherheitskonzepts haben viele Fußballfans ihren Protest fortgesetzt. In Leverkusen schwiegen die Anhänger während der ersten zwölf Minuten und zwölf Sekunden der Partie zwischen Bayer und dem Hamburger SV.
Auf einem Spruchband war zu lesen: „Wir können nicht singen, wir sind verstimmt.“ Vor dem Spiel zwischen dem VfL Wolfsburg und Eintracht Frankfurt herrschte Stille. Die Vereinshymne wurde leise gesungen, die Aufstellungen aber laut mitgebrüllt wie immer.
Als in der Wolfsburger Kurve eine Rauchbombe gezündet wurde, reagierten die übrigen Fans mit Pfiffen. Zu hören waren Sprechchöre „Scheiß DFB“ und „Fußball-Mafia DFB“. Nach dem Anpfiff wurde gesungen wie immer. Auch vor dem Duell zwischen Fürth und Augsburg wurde nicht geschwiegen. In Düsseldorf war es vor dem Duell gegen Hannover 96 auch merklich ruhiger, wurde nach Ablauf der zwölf Minuten aber wieder normal laut. Im Gegensatz dazu hatte sich die Ultraszene Mainz ein 90-minütiges Schweigegelübde für die Partie gegen den VfB Stuttgart auferlegt - und hielt sich zunächst daran.
Die 36 Proficlubs hatten am Mittwoch auf einer Tagung der Deutschen Fußball Liga ein neues Sicherheitskonzept mehrheitlich verabschiedet. Viele Fans fürchten Repressionen und fühlen sich in der Debatte übergangen.