2:2 gegen Arsenal: Schalke hält Kurs aufs Achtelfinale
Gelsenkirchen (dpa) - Der FC Schalke 04 hält trotz eines unnötigen Punktverlusts gegen den FC Arsenal weiter Kurs Richtung Achtelfinale in der Champions League. Die „Königsblauen“ trennten sich dank starker Moral 2:2 (1:2) vom Club um die Fußball-Nationalspieler Lukas Podolski und Per Mertesacker.
Die Schalker verteidigten mit dem Remis Platz eins in der Gruppe B. Klaas-Jan Huntelaar (45.+2) und Jefferson Farfan (67.) retteten dem Bundesligisten nach 0:2-Rückstand den Punkt. Das Team von Coach Huub Stevens zeigte phasenweise furiosen Angriffsfußball, machten sich durch Patzer bei den Gegentreffern von Theo Walcott (18.) und Olivier Giroud (26.) aber selbst das Leben schwer.
Mit nun acht Punkten können die Schalker im nächsten Heimspiel gegen Olympiakos Piräus den Einzug in die K.o.-Runde perfekt machen. Die Griechen setzten sich mit 3:1 gegen Montpellier HSC durch.
„Wir können zufrieden sein“, meinte Lewis Holtby und verwies dabei vor allem auf die letzte Aktion der Partie in er Nachspielzeit, als Torhüter Lars Unnerstall den alleine auf sich zulaufenden Walcott stoppte. Dass die Hausherren davor einen Rückstand drehten, „spricht für die Mannschaft und zeigt unsere Moral“, unterstrich Holtby. „Die zwei Tore dürfen uns einfach nicht passieren“, sagte Jermaine Jones. „Ich glaube, das 2:2 ist fair“, meinte Arsenal-Coach Arsene Wenger.
Viel war nach der jüngsten 2:3-Niederlage in der Bundesliga über die Aufstellung der Schalker gerätselt worden, Coach Stevens ließ die Öffentlichkeit vor allem in der Torhüter-Frage im Unklaren. Letztlich gab er der Startelf aus dem Hoffenheim-Spiel sofort die Chance zur Wiedergutmachung, unter anderem mit dem an Ende umjubelten Unnerstall im Tor und Joel Matip in der Innenverteidigung. Kyriakos Papadopoulos nahm mit seinem Cut über dem Auge auf der Bank Platz.
Die Entschlossenheit der Gastgeber vor 54 142 Zuschauern samt guter Chancen durch Ibrahim Afellay nach einem Konter (9.) und Benedikt Höwedes per Kopf (12.) erfuhr noch vor der Pause zwei jähe Rückschläge - und beide Male half die 04-Abwehr freundlich mit.
Zunächst verlängerte Roman Neustädter eine Arsenal-Flanke mit dem Hinterkopf unglücklich über Matip hinweg in den Lauf von Giroud, der im Strafraum noch von Höwedes geblockt wurde. Walcott schnappte sich den Abpraller und schob zur Führung ein. Nur acht Minuten später ließ der eingewechselte Marco Höger Podolski unbedrängt flanken und im Strafraum wurde Giroud beim Kopfball völlig allein gelassen - 2:0.
Die Schalker waren sichtlich geschockt, das Selbstbewusstsein, die spielerische Kreativität, der Elan und der Offensivdrang schienen wie weggeblasen. Als die Zuschauer ihre Elf in der Gelsenkirchener Arena schon mit Pfiffen in die Pause verabschiedeten, schlug Huntelaar zu: Schnörkellos versenkte der Niederländer ein Volley-Zuspiel von Lewis Holtby im Netz und jubelte über sein viertes Tor im vierten Spiel.
Wie schon zwei Wochen zuvor, als den Schalkern der beeindruckende 2:0-Erfolg in London gelang, hatte Vito Mannone im Tor der „Gunners“ das Nachsehen gegenüber Huntelaar. „Wir haben angefangen wie die Feuerwehr, alles im Griff gehabt und uns Chancen erspielt“, haderte Schalke-Manager Horst Heldt in der Halbzeit bei „Sky“ - eine Unachtsamkeit haben die Londoner ins Spiel gebracht. „Im Grunde war das unnötig, denn bis dato hatte Arsenal nicht viel gezeigt.“
Dank Huntelaar war die Stimmung bei den Schalke-Verantwortlichen zur Halbzeit wieder etwas besser - allerdings sorgte der Torgarant nach dem Seitenwechsel höchstpersönlich wieder kurz für Verzweiflung. Von Jermaine Jones bärenstark angespielt, schoss der 29-Jährige den praktisch schon bezwungenen Mannone freistehend an (51.). Besser machte es etwas später Farfan, der eine Afellay-Flanke und einen missglückten Holtby-Kopfball zum Ausgleich ins Tor drosch - der Kapitän der Engländer Thomas Vermaelen lenkte das Leder noch ab.