Arsenal hofft nach Giroud-Festival auf Überraschung
Piräus (dpa) - Nach seiner Drei-Tore-Show von Piräus feiert der FC Arsenal seinen Champions-League-Retter Olivier Giroud als „griechischen Gott“.
Der französische Fußball-Nationalspieler hat dem Team der Weltmeister Mesut Özil und Per Mertesacker am Ende einer mühsamen Gruppenphase die Hoffnung auf weitere Großtaten in der Königsklasse zurückgegeben. Prompt erhob das britische Boulevardblatt „The Sun“ Giroud auf eine Stufe mit den griechischen Göttern Zeus, Olymp oder Poseidon.
Arsenal-Trainer Arsène Wenger sieht nach dem 3:0 bei Olympiakos Piräus, mit dem die Londoner doch noch den Sprung ins Achtelfinale schafften, gute Chancen für einen Siegeszug durch Europa. „Vielleicht haben wir ein glückliches Jahr in der Champions League erwischt. Man kann nie wissen“, sagte der französische Trainer. Die Gunners könnten am Montag auch dem VfL Wolfsburg in der Runde der letzten 16 zugelost werden.
Held Giroud, der bei Arsenal meist im Schatten von Özil oder dem Chilenen Alexis Sanchez steht, genoss seine große Stunde. „Es war fantastisch für mich und das Team“, sagte der dreifache Torschütze. „Ein perfekter Auftritt“, schwärmte Wenger. „Chapeau Giroud“, huldigte Abwehrchef Mertesacker seinem Mitspieler bei Twitter.
Dabei sah es für den Club aus der englischen Premier League nach vier Spieltagen in der Bayern-Gruppe sehr schlecht aus. Mit drei Punkten standen die Nord-Londoner auf dem letzten Platz. Nun gehören die Engländer auch im 16. Jahr in Serie wieder zu den besten 16 Mannschaften in Europa. „Eine großartige Leistung“, lobte Wenger. „Es war eine spezielle Nacht für uns. Dies wird uns noch stärker machen und auch den Glauben an die Mannschaft vergrößern.“
Ähnlich wie Wenger liebäugelt auch Chelsea-Trainer José Mourinho nach dem 2:0 gegen den FC Porto und dem Gruppensieg mit weiteren Jubelnächten in der Champions League. „Die Tabellenzweiten wollen nicht gegen Barcelona, Real Madrid, Bayern oder Atletico spielen. Sie wollen uns“, erklärte der portugiesische Starcoach. „Aber als ich mit Porto 2004 den Cup gewann, waren wir kein Titelkandidat. Als wir mit Inter 2010 Champions-League-Sieger wurden, waren wir auch kein Mitfavorit.“
Von der Premier-League-Krise des englischen Meisters oder Angst vor dem Absturz in die Europa League war am Mittwoch an der Stamford Bridge nichts zu bemerken. Im Gegenteil. Für ein Spiel sah es so aus wie in guten alten Zeiten. Mourinho jubelte über die Tore in seiner unnachahmlichen Art. Chelsea-Eigentümer Roman Abramowitsch strahlte und klatschte von der Tribüne aus Beifall.
„Ich bin besonders glücklich darüber, dass wir ein Remis benötigt haben und die Mannschaft dennoch auf Sieg gespielt hat“, erklärte der 52-Jährige. „Wenn es schlecht läuft, die Ergebnisse negativ sind und der Druck groß ist, ist das nicht so einfach.“ Auch Mourinho darf vorerst durchatmen.
Um im Achtelfinale an der Seitenlinie stehen zu können, beendete er zwei Minuten früher seine Halbzeitansprache. „Der Schiedsrichter hat deutlich gemacht, dass die beiden Gruppenspiele zeitgleich wieder angepfiffen werden mussten. Wenn ein Team zu spät kommt, wird der Trainer gesperrt. So sind die Regeln“, erklärte der Trainer.