Bayer Leverkusen Barca ohne Messi gegen die Werkself
Barcelona (dpa) - Etwas träumen ist bei Bayer Leverkusen vor dem Champions-League-Hit beim FC Barcelona erlaubt. „Wir wollen es genießen, in so einem tollen Stadion zu spielen“, sagte Weltmeister Christoph Kramer.
Selbstbewusst fügte er vor dem großen Auftritt am Dienstagabend im legendären, 90 000 Zuschauer großen Stadion Camp Nou hinzu: „Es wäre vermessen zu sagen, dass wir sie weghauen, aber an einem guten Tag kann man da was mitnehmen.“
Auf jeden Fall soll die Reise zum Fußball-Tempel nicht wieder zum Alptraum werden wie am 7. März 2012, als Barça den deutschen Werksverein mit 7:1 abschoss. Hauptdarsteller war damals Weltstar Lionel Messi, der dabei fünf Treffer erzielte. Der argentinische Nationalspieler fällt gegen Bayer wegen einer Knieverletzung aus. Ein Vorteil? Eine Chance?
„Wenn es nur Messi gäbe“, meinte Bayer-Sportdirektor Rudi Völler, der dessen Ausfall auch bedauerte („Ich sehe ihm gern zu“) und ihm für die Genesung „die Daumen drückt“. Kapitän Lars Bender ergänzte: „Lionel Messi macht den Unterschied. Ohne ihn wäre der FC Barcelona nur eine durchschnittliche Mannschaft, mit ihm sind sie eine Weltklassemannschaft.“
Zuversichtlich stimmt ihn, dass die beiden letzten Bundesligaspiele gegen Mainz (1:0) und in Bremen (3:0) ohne Gegentore gewonnen wurden. „Wir müssen mutig auftreten und können guter Dinge hinfahren“, meinte Bender. „Man muss es aber auch ein bisschen genießen und nicht zu nervös werden. Die Atmosphäre ist ein Ansporn.“ Auch „Sechser“-Kollege Kramer empfiehlt, die große Aufgabe beim Titelverteidiger positiv in Angriff zu nehmen: „Wenn man mit Freude in ein Spiel geht, kommen oft die besten Leistungen heraus.“
Darauf hofft Bayer-Cheftrainer Roger Schmidt, der einen Punktgewinn nicht unbedingt als symbolischen „Sieg“ ansehen würde. „Das würde ich so nicht sagen. Wir wollen ein gutes und mutiges Spiel machen. Und dann werden wir sehen und versuchen etwas mitzunehmen“, sagte er. Allerdings hat Barcelona seit dem 0:3 im Halbfinale gegen Bayern München im Mai 2013 zu Hause kein Champions-League-Spiel verloren.
„Die Favoritenrolle in dieser äußerst schweren Gruppe E ist klar verteilt“, erklärte Bayer-Geschäftsführer Michael Schade. „Es geht darum, die Plätze zwei oder drei zu belegen, weil keiner dieser Mannschaften auf Strecke Barcelona gefährden wird.“ Dafür sind zwei Erfolge gegen BATE Barissow kalkuliert - im Hinspiel ist der Sieg (4:1) schon gelungen -, um Platz drei sicher zu haben, „und dann in zwei Endspielen gegen Lazio Rom zu gucken, was ist möglich“, so Schade. In Barcelona gehe es in erster Linie jedoch nach seiner Ansicht darum, „einigermaßen gut auszusehen“.