Deutsch-englische Festwochen in der Champions League
Monaco (dpa) - Der Weg ins Champions-League-Endspiel von Berlin beginnt mit deutsch-englischen Fußball-Festwochen. Mit dem FC Bayern, Borussia Dortmund und dem FC Schalke 04 treffen drei der vier Bundesligisten in der Gruppenphase der Königsklasse auf alte Bekannte aus der Premier League.
Dabei erwischten die Münchner bei der Auslosung mit Manchester City, ZSKA Moskau und dem AS Rom ebenso anspruchsvolle Aufgaben wie der BVB, der auf den FC Arsenal mit Weltmeister Mesut Özil & Co., Galatasaray Istanbul und RSC Anderlecht trifft.
Für die Königsblauen aus Gelsenkirchen wird der angestrebte Weg ins Achtelfinale gegen den FC Chelsea, Sporting Lissabon und NK Maribor kein Selbstläufer. Nach der geglückten Qualifikation für die Gruppenphase gegen den FC Kopenhagen durfte sich Bayer Leverkusen hingegen über machbare Lose freuen: Obwohl die Werkself in Topf drei das am schlechtesten gesetzte deutsche Team war, ist der Sprung in die Runde der besten 16 gegen Benfica Lissabon, Zenit St. Petersburg und AS Monaco keineswegs außer Reichweite. „Alle deutschen Mannschaften haben gute Chancen, die Gruppenphase zu überstehen“, urteilte Schalke-Manager Horst Heldt optimistisch.
Das Bundesliga-Spitzentrio trifft in der Vorrunde, die am 16./17. September beginnt, auf die gleichen englischen Gegner wie schon im Vorjahr. Dabei kommt es für den deutschen Meister aus München gleich zum doppelten Déjà-vu: Bereits im Vorjahr duellierten sich die Bayern mit ManCity und ZSKA Moskau. Gegen den englischen Meister ist die Bilanz ausgeglichen, zwei Siege stehen zwei Niederlagen gegenüber. Gegen die Russen wurden beide bisherigen Champions-League-Spiele gewonnen. „Wir wissen aus dem Vorjahr, woran wir sind und können uns gut darauf einstellen“, sagte Torwart Manuel Neuer.
Auch gegen die Römer, den bisherigen Arbeitgeber von Neuzugang Mehdi Benatia, hat der FCB eine positive Bilanz. „Das ist die schwerste Gruppe, so viel kann ich sagen. Angst haben wir keine, aber gegen die ersten zwei haben wir ja letztes Jahr schon gespielt“, sagte Bayern-Präsident Karl Hopfner. Los geht es für die Münchner mit einem Heimspiel gegen Manchester.
Die Dortmunder erwarten zum Start gleich Arsenal. Zum dritten Mal in den vergangenen vier Jahren geht es gegen die Londoner. Zweimal konnte der BVB gewinnen, dreimal die Engländer. Für die Dortmunder Weltmeister um Mats Hummels wird es auch ein Wiedersehen mit ihren Nationalmannschaftskollegen Özil, Per Mertesacker und Lukas Podolski.
Hitzig dürften indes die Begegnungen mit dem türkischen Pokalsieger Galatasaray werden. Die Istanbuler um Wesley Sneijder und Hamit Altintop scheinen aber ebenso schlagbar für das Team von Jürgen Klopp wie der belgische Serien-Champion aus Anderlecht. „Diese Gruppe wirkt auf mich sehr ausgeglichen und verspricht viel Spannung“, sagte Sportdirektor Michael Zorc. „Wir erwarten von uns das Weiterkommen“, betonte Kapitän Hummels.
Auch die Schalker dürfen sich trotz ihres schwachen Saisonstarts durchaus Hoffnungen auf ein Überwintern in der Königsklasse machen. Das Chelsea-Team um José Mourinho, gegen die in der Vorsaison beide Partien mit 0:3 verloren gingen, startet als Gruppenfavorit. Aber Portugals Vizemeister Sporting, der in Nationalspieler Nani seinen prominentesten Profi hat, und der slowenische Titelträger Maribor sollten für die Königsblauen zu packen sein. „Ich denke, dass wir uns am Ende mit Sporting Lissabon um Platz zwei streiten werden“, befand Trainer Jens Keller.
Die Leverkusener trauen ihrem Losglück noch nicht so ganz. Der portugiesische Meister Benfica ist ebenso wenig zu unterschätzen wie die unangenehme Reise ins winterkalte St. Petersburg, wo auch der brasilianische Topstürmer Hulk wartet. Auftaktgegner AS Monaco hat zwar zuletzt eine Rückkehr an die Spitze in Frankreich erlebt, ist allerdings schlecht in die Saison gekommen. „Durch Monaco ist eine eigentlich ausgeglichene Gruppe schwierig geworden“, meinte Sportdirektor Rudi Völler vorsichtig. Der rasante Saisonstart von Bayers Blitzstartern dürfte ihm indes viel Hoffnung machen.