Die Stars der Finalisten im direkten Vergleich

Berlin (dpa) - Das Champions-League-Finale ist ein Duell der Topstars. Der FC Barcelona kann den 120-Tore-Sturm Messi, Suárez und Neymar aufbieten, Juventus Turin kommt mit einigen WM-Helden von 2006 nach Berlin.

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Die Mannschaften der Endspiel-Teilnehmer im direkten Vergleich:

Tor: Marc-André ter Stegen (23) - Gianluigi Buffon (37): Als Buffon im November 1997 sein Profidebüt für den AC Parma gab, war ter Stegen gerade dreieinhalb Jahre alt. Buffon ist bei Juve eine Institution, hat alle Höhen und Tiefen inklusive Zwangsabstieg mitgemacht. Der Champions-League-Sieg fehlt dem Weltmeister von 2006 (Finale ebenfalls in Berlin) noch. Für ter Stegen, der jüngste und einzige deutsche Spieler in der Startelf der Katalanen, ist es das erste große Finale.

Außenverteidigung rechts: Dani Alves (32) - Stephan Lichtsteiner (31): Seit 2008 beackert der Brasilianer die rechte Außenbahn bei Barça. Er interpretiert seine Rolle sehr offensiv und hat entsprechend Schwächen in der Defensive. Lichtsteiner kam 2011 von Lazio Rom nach Turin und ist eine feste Größe. In dieser Saison bestritt der Schweizer alle zwölf Spiele und legte die meisten Meter (135 158) in der Königsklasse zurück.

Innenverteidigung 1: Gerard Piqué (28) - Leonardo Bonucci (28): Welt- und Europameister Piqué zeigte sich in dieser Saison deutlich formverbessert. Mit 1,92 Metern der größte Barça-Spieler und damit bei Standardsituationen gefragt. Bonucci hat eine starke Entwicklung gemacht, ist sowohl bei Juve als auch in der Squadra Azzurra eine feste Größe geworden.

Innenverteidigung 2: Javier Mascherano (30) - Andrea Barzagli (34): Mascherano ist der Abwehrchef, agiert kompromisslos in den Zweikämpfen. Es könnte pikante Duelle mit Juve-Stürmer Tevez geben, mit dem er bei Corinthians, West Ham und in der Nationalelf zusammenspielte. Auf der Gegenseite kommt der Ex-Wolfsburger Andrea Barzagli nach der Verletzung von Giorgio Chiellini wohl unverhofft zu einem Startelf-Einsatz. Der erfahrene Verteidiger gehörte schon 2006 zum Weltmeister-Team der Italiener.

Außenverteidigung links: Jordi Alba (26) - Patrice Evra (34): Barcelona verlängerte gerade erst den Vertrag mit Alba bis 2020. Die festgeschriebene Ablösesumme von 150 Millionen Euro zeigt die Wertschätzung der Katalanen für den offensiv ausgerichteten Außenverteidiger. Juves Routinier Evra spielt bereits sein fünftes Königsklassen-Finale - drei davon verlor er aber (einmal mit Monaco, zweimal mit Manchester United). In Turin knüpfte er wieder an alte Glanzzeiten an.

Mittelfeld rechts: Ivan Rakitic (27) - Claudio Marchisio (29): Rakitic gehört zu den Gewinnern der Saison. Der Ex-Schalker hat Urgestein Xavi verdrängt und überzeugt durch seine hohe Laufbereitschaft. Bei Juventus hat sich Marchisio zu einer verlässlichen Größe entwickelt. Er spielt bereits seit 1993 für den Club und gilt taktisch und technisch als intelligenter Spieler.

Mittelfeld mitte: Sergio Busquets (26) - Andrea Pirlo (36): Busquets spielt stets unauffällig, ist aber besonders wertvoll. Er ist sehr laufstark, erobert viele Bälle und macht die Räume dicht. Pirlo ist der Taktgeber des Juve-Spiels. Ein feiner Techniker mit einer herausragenden Schuss- und Freistoßtechnik. Auch für ihn ist es eine Rückkehr nach Berlin, wo er 2006 seinen größten Triumph feierte.

Mittelfeld links: Andres Iniesta (31) - Paul Pogba (22): Iniesta könnte seinen vierten Champions-League-Sieg holen und mit Rekordmann Clarence Seedorf gleichziehen. War im Vorfeld des Spiels angeschlagen. Die Spielintelligenz des Leichtgewichts (65 Kilogramm) ist für Barça aber unverzichtbar. Pogba ist mit 22 Jahren der Jüngste auf dem Feld, was kaum wahrgenommen wird. Seit seiner Ankunft vor drei Jahren ist der Franzose gesetzt. „Krake“ Paul ist überall, stopft Löcher, schafft Räume und spielt taktisch auf höchstem Niveau.

Angriff/Mittelfeld 1: Luis Suárez (28) - Arturo Vidal (28): Der Vergleich hinkt, da Vidal bei Juventus im Mittelfeld angesiedelt ist. Suárez kam zu Saisonbeginn für 80 Millionen Euro aus Liverpool, musste sich aber wegen seiner viermonatigen Sperre nach der Beißattacke gegen Chiellini bei der WM in Brasilien bis Oktober gedulden. Fügte sich problemlos ein und bildet mit Messi und Neymar den „MSN“-Traumsturm. Der „Krieger“ Vidal ist mit seiner Power und Aggressivität für Juventus unverzichtbar. Der Chilene hatte seine Qualitäten schon in der Bundesliga bei Leverkusen gezeigt.

Angriff 2: Lionel Messi (27) - Carlos Tevez (31): Messi soll nicht ganz unschuldig daran gewesen sein, dass Tevez nicht mit Argentinien zur WM fahren durfte. In Berlin sehen sie sich wieder. Messi spielt in dieser Saison wieder ganz groß auf und erzielte bereits 58 Tore. Ist wie eh und je das Herzstück von Barça. Tevez ist Juves Topscorer, erzielte 20 Tore in der Liga und sieben in der Königsklasse. Unangenehm für jeden Abwehrspieler, vor dem Tor gnadenlos effizient.

Angriff 3: Neymar (23) - Alvaro Morata (22): Dribbelkönig Neymar spielt eine starke Saison, kein Vergleich zum Vorjahr. Im Halbfinale traf der Brasilianer dreimal gegen die Bayern und hat seine Rolle im Traumsturm gefunden. Auf der Gegenseite kann Morata als einziger Spieler den Champions-League-Titel erfolgreich verteidigen. Der Youngster kam von Real und war gegen seinen Ex-Club im Halbfinale mit zwei Toren der Matchwinner.