Champions-League-Rückspiel Dortmunder gegen Paris wird zum Geisterspiel

Paris · Wegen des Coronavirus muss Borussia Dortmund in der Champions League bei Paris Saint-Germain vor leeren Rängen antreten. Für das Ruhrpott-Derby am Samstag gegen den FC Schalke 04 droht dasselbe Szenario.

Foto: dpa/Guido Kirchner

Das Achtelfinal-Rückspiel von Borussia Dortmund in der Champions League bei Paris Saint-Germain mit dem früheren BVB-Trainer Thomas Tuchel wird zum Geisterspiel. Die Polizeipräfektur der französischen Hauptstadt teilte rund 57 Stunden vor dem Anpfiff am Mittwoch (21.00 Uhr/Sky) mit, dass die Partie im Pariser Prinzenparkstadion in Übereinstimmung mit den vom nationalen Krisenstab beschlossenen Maßnahmen im Kampf gegen das neuartige Coronavirus vor leeren Rängen stattfindet. Die Königsklassen-Partie von RB Leipzig gegen Tottenham Hotspur am Dienstag (21.00 Uhr/Sky) findet dagegen wie geplant statt.

Man sei „auf diesen Fall und die daraus resultierenden Konsequenzen vorbereitet“ gewesen, teilte der BVB mit und kündigte an, man werde „die Öffentlichkeit direkt informieren, sobald wir verbindliche Antworten auf die derzeit – verständlicherweise – kursierenden Fragen geben können.“ PSG erklärte, man bemühe sich, das ungewöhnliche Spiel unter den „bestmöglichen Bedingungen“ stattfinden zu lassen.

Im Kampf gegen die Ausbreitung von Sars-CoV-2 hatte Frankreich am Sonntagabend grundsätzlich Veranstaltungen mit mehr als 1000 Menschen verboten. Bisher haben sich in Frankreich mehr als 1100 Menschen mit dem neuen Coronavirus angesteckt - 19 Menschen starben.

Das für Samstag angesetzte Liga-Spiel von PSG bei Racing Straßburg war wegen des Virus ausgefallen und auf einen späteren, noch nicht festgelegten Zeitpunkt verlegt worden. Auch der Fußball-Bundesliga drohen in dieser Woche einige Spiele ohne Zuschauer, so auch beim Dortmunder Derby am Samstag gegen den FC Schalke 04. Eine verbindliche Entscheidung erwarte man „spätestens am Dienstag“, erklärte der BVB. Eine Sprecherin der Stadt Dortmund erklärte, man befinde sich noch in der Abstimmung und ließe dabei „„möglichst das gebotene Augenmaß“ walten.

Durch die Maßnahme ändern sich schließlich nicht nur viele Dinge für Trainer Lucien Favre und sein Team, das wie der Gegner auf seine Fans wird verzichten müssen. Auch zum Beispiel die Frage, wer die Fans entschädigt, die bereits Tickets, Reisen und Übernachtungen nach Paris gebucht haben, wird im Raum stehen. Das Hinspiel hatte der BVB mit 2:1 gewonnen.

Nach Informationen der Sportzeitung „L'Équipe“ hatte es zuvor zahlreiche Sicherheitsmaßnahmen im Stadion gegeben. So sei die komplette Arena desinfiziert worden. Die UEFA bestätigte derweil, dass nach dem Spiel in Paris keine Mixed Zone mit Gelegenheit für Gespräche von Journalisten mit Spielern stattfinden wird. Interviews wird es nur durch die am Spielfeldrand zugelassenen TV-Sender geben.

Die Dortmunder hatten zuvor beschlossen, nicht wie gewohnt mit Sponsoren und Medienvertretern nach Paris zu fliegen, sondern separat im kleinen Kreis. Bereits unter der Woche hatte der Club mitgeteilt, dass Spieler und Trainer vorübergehend keine Selfies machen und Autogramme geben werden. Zudem werde es, „bis das Coronavirus insgesamt eingedämmt ist“, keine öffentlichen Trainingseinheiten geben. „Damit soll eine mögliche Tür für 'Covid-19' in die Mannschaftskabine geschlossen werden“, hatte der BVB mitgeteilt.

(dpa)