Erfolg mit Schuldenberg: Atléticos Weg à la Simeone
Lissabon (dpa) - Die Statistik überrascht. Schaut man in die jüngere Vergangenheit, scheint die Wachablösung im Madrider Fußball bereits vollzogen. Während Real in den vergangenen vier Jahren einmal Meister und zweimal Pokalsieger wurde, ließt sich die Vita von Atlético weitaus beeindruckender.
Sieg in der Europa League 2012, zwei Siege im europäischen Supercup, ein Triumph in der Copa del Rey und am vergangenen Wochenende der erste Meistertitel seit 18 Jahren - Atlético ist wieder da.
Arm, aber erfolgreich - so könnte man die Situation beim Arbeiterclub aus der spanischen Hauptstadt beschreiben. Denn auch wenn die „Colchoneros“ sportlich eine eng mit Trainer Diego Simeone verknüpfte Renaissance erleben, finanziell sind sie weiter klamm. Nach wie vor drücken den Club des einstigen Skandal-Präsidenten Jesús Gil y Gil Schulden in Millionenhöhe. Vor allem beim Finanzamt steht der 1903 gegründete Verein noch tief in der Kreide.
Auch in Zukunft werden die „Rojiblancos“, die Rot-Weißen, daher weiter ihre besten Spieler verkaufen müssen. Zuletzt ging der kolumbianische Star Falcao, nun ist der Abgang von Toptorjäger Diego Costa nur noch eine Frage der Zeit. Umso größer wäre die Genugtuung, Real am Samstag in Lissabon „La Décima“ zu verderben.