„Extrem schwierig“ - Schalke in Madrid mit wenig Hoffnung
Madrid (dpa) - An ein Fußball-Wunder in Bernabéu mag kein Schalker so recht glauben. Trainer Roberto Di Matteo zeigte sich vor dem Achtelfinal-Rückspiel bei Champions-League-Titelverteidiger Real Madrid dennoch dezent optimistisch.
„Wenn wir das erste Tor schießen könnten, wird es sehr interessant für uns“, sagte der Fußball-Lehrer in Madrid. Allerdings verkennt Di Matteo die Lage nicht: „Wenn man das Hinspiel 0:2 verliert, ist es extrem schwierig, das noch für uns zu entscheiden.“
Die Profis sind vor der Partie am Abend skeptisch. Das könne die Mannschaft nicht mehr packen, ein Weiterkommen sei sehr unrealistisch, meinte Jungprofi Max Meyer. Als Mutmacher versuchte sich Manager Horst Heldt. Natürlich wolle man versuchen, das 0:2 aufzuholen. Eine „Kaffeefahrt“ solle der Auftritt in der spanischen Hauptstadt jedenfalls nicht sein, stellte Heldt klar.
Bei den Schalkern war der gelbgesperrte Kevin-Prince Boateng gar nicht mitgereist. Ansonsten hat Di Matteo alle Mann an Bord. Auch Benedikt Höwedes, Marco Höger und Klaas-Jan Huntelaar sind dabei. Das Trio hatte in der Bundesligapartie gegen 1899 Hoffenheim leichte Blessuren erlitten. Angeschlagen ist auch Torjäger Eric Maxim Choupo-Moting, der versprach: „Wir werden alles geben.“
Real-Trainer Carlo Ancelotti muss sich unterdessen mit einer kleinen Krise seiner Mannschaft beschäftigen. Nach der 0:1-Niederlage bei Athletic Bilbao ist Pokalsieger Real in der Primera Division hinter den FC Barcelona auf Rang zwei zurückgefallen. In der Kritik stand dabei vor allem der Paradesturm mit Cristiano Ronaldo, Gareth Bale und Karim Benzema. „Wenn wir so weitermachen, werden wir gar nichts gewinnen“, schimpfte Ancelotti nach dem jüngsten Rückschlag.
Dass der Einzug des Champions-League-Siegers in das Viertelfinale nach dem 2:0-Hinspielsieg auf Schalke noch gefährdet sein könnte, glaubt in Madrid niemand. Ancelotti ging in der Pressekonferenz am Montag kaum auf Schalke ein, sondern befasste sich fast ausschließlich mit seinem Team. Er habe „volles Vertrauen“ in seine Stürmer. Ancelotti: „Die ganze Mannschaft hat ein Formtief, nicht allein das Angriffstrio.“