„Henkelpott“ kommt aus Bremen
Bremen (dpa) - Sebastian Kehl oder Philipp Lahm - einer der beiden Kapitäne von Borussia Dortmund und dem FC Bayern München bekommt am 25. Mai den Champions-League-Pokal überreicht.
In den Händen halten sie dann nicht nur die im Vereinsfußball begehrteste Trophäe der Welt, sondern auch ein echtes Stück deutscher Wertarbeit. Denn entworfen und hergestellt wurde der 8,5 Kilogramm schwere und 73,5 Zentimeter hohe „Henkelpott“ 1967 in Bremen.
In der Silberwarenmanufaktur Koch und Bergfeld kümmerte sich Horst Heeren (72) vor 46 Jahren um den Auftrag der UEFA. Der zukünftigen Anziehungskraft war er sich dabei aber nicht bewusst. „Heute hat das eine enorme Bedeutung“, erzählte Heeren der Deutschen Presse-Agentur. „Für uns war das damals eine Geschichte unter vielen. Man musste gucken, dass man das schnell abhandelt. Natürlich bemüht man sich dem Anlass entsprechend. Aber die nächste Arbeit wartete nun mal.“
Die Trophäe für den Sieger des CHIO in Aachen beruht wie zahlreiche Silberbestecke, Zuckerdosen oder Kaviarschalen ebenfalls auf einem Entwurf von Heeren - die ihm heute mitunter sogar wichtiger sind: „Ich habe 40 Jahre lang solche Sachen entworfen: Wenn es einen Renner gab, der sich gut verkauft hat, das war viel befriedigender.“
Fakten zum „Henkelpott“:
- Höhe: 73,5 Zentimeter.
- Gewicht: 8,5 Kilogramm.
- Material: Außen 925er Sterling-Silber, innen vergoldet.
- Entworfen hat den Pokal Horst Heeren von der Silberwarenmanufaktur Koch und Bergfeld in Bremen.
- Als erstes Team bekam Celtic Glasgow 1967 die neue Trophäe überreicht.
- Fünf Vereine haben ein Original im Pokal-Schrank stehen: Real Madrid, Ajax Amsterdam, FC Bayern München, AC Mailand und FC Liverpool.
- Den sechsten Pott darf niemand mehr behalten
- seit 2009 bekommt der Gewinner ein Replikat in Original-Größe mit eingraviertem Vereinsnamen.