Mchitarjan und Aubameyang verzücken Dortmund
Neapel (dpa) - Der eine traf bereits fünfmal ins Schwarze, der andere war immerhin schon dreimal erfolgreich. Acht der 15 Dortmunder Bundesliga-Tore gehen auf das Konto den beiden Neuzugängen Henrich Mchitarjan und Pierre-Emerick Aubameyang.
Auch wenn sich viele BVB-Fans bei der Aussprache der Namen der beiden Torschützen noch immer schwertun, genießen die Ausnahmekönner nach nur wenigen Wochen im schwarz-gelben Trikot höchste Wertschätzung. Die schnelle Integration des Armeniers und Gabuners ist nach Einschätzung von Sportdirektor Michael Zorc vor allem ein Verdienst des Teams: „Das ist das Phänomenale an unserer Mannschaft. Sie hilft den Neuen dabei, sich rasch einzuleben.“
Erneut bewies Zorc beim Zukauf neuer Profis Geschick. Die knapp 40 Millionen Euro für die beiden kongenialen Offensivpartner scheinen gut investiert. Mchitarjan überzeugte zuletzt als technisch versierter und umsichtiger Spielmacher, Aubameyang als pfeilschneller Angreifer und Vollstrecker. Spätestens nach dem famosen 6:2 am vorigen Spieltag über den Hamburger SV redet in Dortmund niemand mehr über den lange Zeit als schmerzlich empfundenen Verlust des zum FC Bayern gewechselten Mario Götze. Nach Meinung von Robert Lewandowski hat die Borussia sogar an Qualität gewonnen. „Wir sind stärker denn je“, sagte der Torjäger der „Sport Bild“.
Bei der Auswahl neuer Spieler legt Jürgen Klopp nicht nur Wert auf fußballerisches Können, sondern auch auf den Charakter der Kandidaten. „Als Mensch ist Micki noch einen Tick besser als als Fußballer“, sagte der BVB-Coach nach nur wenigen Wochen über den einstigen Profi von Schachtjor Donezk. Auf dem Platz ist der 24-Jährige laut Klopp ohnehin über jeden Zweifel erhaben: „Er ist ein kompletter Mittelfeldspieler. Er hat Tempo, ist ballsicher und hat ein überragendes Auge für die Situation. Er kickt halt so wie die Jungs, die so teuer sind.“
Der im BVB-Vereinsmagazin unlängst als „Komponist an der Kugel“ gefeierte armenische Nationalspieler ist mit rund 26 Millionen Euro der kostspieligste Einkauf der Vereinsgeschichte. Starallüren sind ihm dennoch fremd. Mchitarjan beherrscht fünf Sprachen, will im Winter ein Wirtschaftsstudium abschließen und verblüfft seine Mitspieler mit ungewöhnlich schnellen Lernfortschritten im Fach Deutsch. „Wenn man aufhört zu lernen, hört man auf zu leben“, kommentierte der Regisseur die vielen Fragen nach seinem für einen Fußball-Profi ungewöhnlich großen Wissensdurst.
Wie Mchitarjan hat sich auch Aubameyang in Dortmund prächtig eingelebt. Bedenken, dass der in Frankreich als Paradiesvogel bekannte Angreifer nicht in die Mannschaft passen könnte, hegt mittlerweile niemand mehr. Zusammen mit dem Mainzer Nicolai Müller und und dem Stuttgarter Vedad Ibisevic führt er die Bundesliga-Torjägerliste an.
Dabei stand der 24-Jährige bisher erst 279 Minuten auf dem Platz. Demnach traf er alle 55,8 Minuten ins Tor. Hinzu kommen zwei Torvorlagen. Ähnlich wie bei Mchitarjan ist sich Klopp auch bei Aubameyang sicher, den richtigen Spieler verpflichtet zu haben: „Dass er relativ schnell unterwegs ist, ist uns alle schon aufgefallen. Das Wundervolle an ihm ist, dass er so unglaublich schnell und dennoch technisch gut ist.“