Mit Mut und Respekt: Bayern will gegen Barca seinem Stil treu bleiben
FC Bayern will seinem Stil treu bleiben. Bei Barcelona hoffen alle auf Messi.
München. Das 4:0 aus dem Hinspiel beruhigt offenbar nicht wirklich. Der FC Bayern tritt am Mittwoch mit viel Respekt beim FC Barcelona zum Halbfinal-Rückspiel der Champions League an. Vor allem Trainer Jupp Heynckes mahnt aus eigener Erfahrung zur Vorsicht. Er hatte mit Borussia Mönchengladbach in der Saison 1985/86 das Achtelfinal-Hinspiel im Uefa-Pokal gegen Real Madrid mit 5:1 gewonnen, schied aber gegen den späteren Titelgewinner durch ein 0:4 in Madrid noch aus. Auch Bastian Schweinsteiger warnte: „Wir haben die Tür zum Finale aufgemacht, aber wir sind noch nicht reingegangen.“ Doch was soll noch passieren im Halbfinal-Rückspiel? Die Antworten auf die wichtigsten Fragen.
Was den Katalanen Hoffnung macht ist eine Mischung aus Lionel Messi, der Stadionatmosphäre und der Achtelfinal-Erinnerung. Der argentinische Weltstar war im Hinspiel überhaupt nicht zu sehen, zeigte nach seiner Einwechslung beim 2:2 gegen Bilbao aber eine ansteigende Form und schoss ein Tor. Bayerns Thomas Müller sagt vor der Rückspiel: „Messi ist der Fixpunkt. Wir werden mehr zu tun kriegen. Man wird einen anderen Messi sehen.“ Sollte Barça ein frühes Tor gelingen und beim Publikum der Glaube an ein Wunder erstarken, könnten die Bayern genauso in Schwierigkeiten kommen, wie der AC Milan, der im Achtelfinale nach einem 2:0 Heimsieg mit 0:4 im Camp Nou unterging. Messi schoss bei dieser Barça-Show zwei Tore.
Der Bayern-Trainer hat einen „mutigen“ FC Bayern angekündigt, der seinem „Stil treu bleiben“ wird. Heynckes kann personell aus dem Vollen schöpfen. Auch der erkältete Innenverteidiger Dante kann spielen. Mario Mandzukic dürfte im Sturm wohl Mario Gomez ersetzen. Sein Gegenüber muss auf seine verletzten Innenverteidiger Carles Puyol und Javier Mascherano sowie den gelbgesperrten Linksverteidiger Jordi Alba verzichten. Die Abwehr dürfte also wieder die Schwachstelle der Katalanen sein.
Torwart Manuel Neuer sagt: „Es ist wichtig, dass wir uns nicht hinten rein drängen lassen.“ Auch die Spieler, die mit Gelben Karten vorbelastet sind, sollen kein Prozent an Aggressivität vermissen lassen. Gedanken um die eigene Finalteilnahme machen sich die Bayern ohnehin nicht: „Man verhält sich nicht grob anders. Wenn’s passiert, passiert’s“, sagt Schweinsteiger. Neben ihm sind Philipp Lahm, Javi Martínez, Dante, Mario Gomez und Luiz Gustavo gelb-vorbelastet.
Man stelle sich nur einmal vor, es läuft wie 1997. Damals wurde Dortmund Champions League-Sieger, der VfB Stuttgart holte den DFB-Pokal und Bayern wurde „nur“ Meister. Aber an ein solches Fiasko denkt sicher niemand bei den Bayern.
FC Barcelona — FC Bayern Mittwoch, 20.45 Uhr im ZDF