Müde Bayern-Helden mit leuchtenden Augen
Die Freude über den Einzug ins Finale wird getrübt durch den Zwist zwischen Robben und Beckenbauer.
Madrid/Düsseldorf. Den nächtlichen Freudenrausch meisterten die Helden von Madrid mit Bravour. Trotz wenig Schlafs und müder Beine leuchteten bei den Spielern des FC Bayern die Augen bei der Rückkehr in die Heimat auf dem Münchener Flughafen.
Große Lebkuchenherzen trugen die Helden von Madrid um den Hals: „Finale dahoam“ war mit Zuckerguss darauf gezeichnet. Bayern-Trainer Jupp Heynckes schwärmte von einer „magischen Nacht“ und verordnete statt des obligatorischen Auslaufens einen freien Tag.
Mario Gomez blickte bereits nach vorn: „Jetzt müssen wir den Pott auch holen“, sagte der Torjäger. Doch in der Stunde des großen Erfolges mit dem Erreichen des Finales in der Champions League in München am 19. Mai mischten sich auch Missklänge.
Superstar Arjen Robben (r./Fotos: dpa) verweigerte vor laufender Kamera einen vom Reporter angebotenen Gruß an Ehrenpräsident Franz Beckenbauer (l.). „Nein, ich möchte jetzt gehen. Ich bin nicht immer zufrieden mit dem, was er sagt“, sagte Robben.
Der „Kaiser“ gilt als Chefkritiker des Niederländers, wirft ihm Egoismus vor. Robben sagte nach seinem verwandelten Elfmeter in Madrid: „Man weiß, dass ich in Dortmund verschossen habe. Da muss man das Vertrauen haben, wieder zu schießen. Ich bin gespannt, was Beckenbauer jetzt zu sagen hat.“ Der jedoch verkniff sich eine Reaktion auf die Äußerung.
Ganz andere Probleme haben die Bayern-Fans. Jeder will das Finale gegen Chelsea sehen — mehr als eine Million Kartenanfragen hat der Klub, doch nur 17 500 Fußball-Begeisterte werden in den Genuss der der begehrten Karten kommen.
Doch auch da ist Glück gefragt: Unter allen Bewerbungen, die bis zum 29. April, 18 Uhr, eingegangen sind, werden sie verlost. Auf dem Schwarzmarkt sollte besser niemand hoffen: Laut Uefa sind die Karten personalisiert.