Rummenigge: Kein Innenverteidiger-Kauf
München (dpa) - Herbstmeister FC Bayern München will trotz der erwarteten Sperre für Fußball-Nationalspieler Jérome Boateng in den nächsten Champions-League-Partien im Winter keinen weiteren Innenverteidiger verpflichten.
„Wir wären definitiv nicht gut beraten, uns wegen zwei Spielen in der Champions League nach einem neuen Spieler umzuschauen“, erklärte Bayern-Chef Karl-Heinz Rummenigge auf der Internetseite des Vereins. Boateng war im letzten Gruppenspiel gegen BATE Borissow nach einem Foul vom Platz gestellt worden. Über die Sperre hat die UEFA noch nicht entschieden. Nach einer Roten Karte beträgt sie mindestens ein Spiel.
„Im Winter einen Innenverteidiger zu finden, der überhaupt in der Champions League eingesetzt werden darf und der uns qualitativ verstärken würde, den wird es wahrscheinlich nicht geben. Wir werden in der Lage sein, diesen Personalengpass in ein, zwei Partien zu kompensieren. Denn in der Bundesliga darf Jérôme ja spielen“, begründete Rummenigge seine ablehnende Haltung. Die Bayern müssen auf der Innenverteidiger-Position bereits den langfristigen Ausfall von Nationalspieler Holger Badstuber (Kreuzbandriss) verkraften.
Trainer Jupp Heynckes schloss sich der Meinung von Rummenigge an. „Kurzfristig einen Spieler zu bekommen, der auf dem internationalen Spitzenniveau spielt wie der FC Bayern, ist ein nicht so einfaches Unterfangen“, sagte der 67-Jährige. Neben den beiden verbliebenen Spezialisten Dante und Daniel van Buyten verfüge man notfalls auch noch über einige Alternativen im Kader. Er nannte Javi Martínez, Luiz Gustavo oder auch Anatoli Timoschtschuk. „Da können wir sehr ruhig sein“, sagte er zu dem personellen Engpass.
Laut Rummenigge seien - „Stand jetzt“ - beim Herbstmeister insgesamt keine personellen Veränderungen im Winter geplant. „Wir sind mit diesem Kader in der Vorrunde sehr gut gefahren“, sagte der Vorstandsvorsitzende. „Final“ werde man das aber noch einmal mit dem Trainer und Sportvorstand Matthias Sammer besprechen.