Sorgen wachsen beim BVB - Klopp: „Brauchen Ergebnisse“

London (dpa) - Vom Selbstvertrauen vergangener Tage ist wenig geblieben. Deprimiert und verunsichert traten die Dortmunder Profis am Morgen nach dem 0:2 (0:1) beim FC Arsenal die Heimreise in den tristen Bundesliga-Alltag an.

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„Das war ein Rückschritt“, kommentierte Weltmeister Matthias Ginter die schwache Vorstellung des Teams, das erstmals in dieser Saison auch auf internationaler Bühne enttäuschte. Vor dem wichtigen Spiel bei Eintracht Frankfurt am Sonntag wirkten alle Beteiligten ratloser denn je. Auch Trainer Jürgen Klopp klang wenig zuversichtlich: „Was wir jetzt brauchen, sind Ergebnisse und nicht den perfekten Fußball. Glück muss man sich erarbeiten.“

Alle Hoffnungen auf ein inspirierendes Erfolgserlebnis blieben vergebens. Schon nach 73 Sekunden verließ die Borussen durch den aus Abseitsposition erzielten Blitztreffer von Yaya Sanogo der Mut. Wie schon beim verschenkten Sieg in Paderborn (2:2) mangelte es an Durchschlagskraft und Kreativität. Das 2:0 durch Alexis Sanchez (57.) besiegelte die erste Vorrunden-Niederlage - und schürte neue Zweifel.

Sportdirektor Michael Zorc versuchte verzweifelt, der Schlappe eine positive Seite abzugewinnen: „Bislang haben wir nach Champions-League-Siegen in der Bundesliga nie gewonnen. Vielleicht ist das diesmal anders.“

Doch mit einer ähnlichen Leistung wie in Paderborn und London droht dem in der Bundesliga auf Rang 16 abgerutschten Revierclub gegen Frankfurt die nächste Ernüchterung. „Wir spielen nicht auf dem Niveau, auf dem wir spielen können“, klagte Innenverteidiger Neven Subotic. Sein Mitstreiter Marcel Schmelzer flüchtete sich in Durchhalteparolen: „Jetzt müssen wir uns zusammenraufen und am Sonntag alles raushauen.“

Zumindest in der Champions League hielt sich der Schaden für die schon vor dem Anpfiff für das Achtelfinale qualifizierten Dortmunder in Grenzen. Noch führen sie die Tabelle mit zwei Punkten vor dem FC Arsenal an. Nach dem 2:0-Sieg im Hinspiel endete das direkte Duell mit den Engländern unentschieden. Deshalb dürfte in zwei Wochen gegen den RSC Anderlecht schon ein Remis reichen, um aufgrund der um sechs Treffer besseren Tordifferenz als Gruppensieger in das Achtelfinale einzuziehen. „Dann hört es aber auch schon auf mit den positiven Dingen“, bekannte Zorc.

Mehr noch als die durch die Ausfälle von Mats Hummels und Sokratis verursachte Defensivschwäche gibt das Offensivspiel zu denken. In London erspielte sich der BVB lediglich zwei gute Torchancen durch Henrich Mchitarjan und den in den Schlussminuten eingewechselten Adrian Ramos. Die Latte und diverse gute Reaktionen von Torhüter Roman Weidenfeller verhinderten eine höhere Niederlage.

„Wir waren nicht mutig genug“, monierte Klopp. Auf die Frage, wie sich der BVB in den kommenden Wochen aus der Misere befreien kann, gab der Fußball-Lehrer eine kurze Antwort: „Arbeit, Arbeit - das ist unser Plan.“

Wie so etwas funktionieren kann, demonstrierte der FC Arsenal. Das Team um Weltmeister Per Mertesacker trotzte dem Krisengerede und kaufte dem Gegner in den meisten Zweikämpfen den Schneid ab. Dem zuletzt in die Kritik geratenen Arsène Wenger stand die Erleichterung ins Gesicht geschrieben. Dass sich sein Team zum 15. Mal in Serie für das Achtelfinale qualifizieren konnte, erfüllte den Coach mit Stolz. Doch der Franzose glaubt nicht, dass der BVB am letzten Spieltag die gute Ausgangsposition noch verspielt. „Zu 90 Prozent bleiben wir Zweiter, und Dortmund wird die Gruppe gewinnen.“